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Herzinsuffizienz

Diagnose einer Herzschwäche

Je eher eine Herzinsuffizienz erkannt und adäquat behandelt wird, desto besser lässt sich ihr Fortschreiten eindämmen oder aufhalten und so die Lebenserwartung der Patienten verbessern. Deshalb sollte bereits beim geringsten Verdacht auf eine Herzschwäche eine kardiologische Untersuchung erfolgen. Dabei wird die Herzsituation zunächst mittels EKG geprüft. Auch das Blut wird untersucht: nämlich auf den Biomarker namens NTproBNP. Dieser Eiweißstoff zeigt im Labor eine Überbelastung des Herzens und so eine Herzinsuffizienz an.

Die genannten Diagnosemethoden liefern erste aufschlussreiche Indizien. Diese werden dann in einer Echokardiographie weiter abgeklärt. Diese Ultraschalluntersuchung des Herzens ist das wichtigste Verfahren zur Erkennung einer Herzschwäche. Dabei erkunden Schallwellen den Zustand des Herzmuskels und der Herzklappen. So zeigt sich, welche ihrer Bereiche erkrankt sind.

Zur weiteren Bestätigung des Befundes kann eine Untersuchung mit dem Herzkatheter erfolgen. Am Robert-Bosch-Krankenhaus wird zur Abklärung einer neu aufgetretenen Herzinsuffizienz immer auch eine Kardio-MRT durchgeführt.

Wie eine Herzschwäche behandelt wird
Ziel der Behandlung ist es, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und im besten Fall sogar zu stoppen, um die Lebensqualität zu erhalten und Krankenhausaufenthalte zu vermeiden. Um dies zu erreichen, kommen in der Regel zunächst Medikamente zum Einsatz. In sehr fortgeschrittenen Stadien der Herzschwäche können dann auch operative Maßnahmen wie das Einsetzen von Herzunterstützungssystemen nötig werden. Vorher gibt es eine ganze Reihe von schonenden Eingriffen, um das Herz zu stärken. Dabei ist eine gezielte Behandlung möglich, wenn die Ursache für die Herzschwäche gefunden wurde.

Ziel der Behandlung ist es, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und im besten Fall sogar zu stoppen, um die Lebensqualität zu erhalten und Krankenhausaufenthalte zu vermeiden.Um dies zu erreichen, kommen in der Regel zunächst Medikamente zum Einsatz. In sehr fortgeschrittenen Stadien der Herzschwäche können dann auch operative Maßnahmen wie das Einsetzen von Herzunterstützungssystemen nötig werden. Vorher gibt es eine ganze Reihe von schonenden Eingriffen, um das Herz zu stärken. Dabei ist eine gezielte Behandlung möglich, wenn die Ursache für die Herzschwäche gefunden wurde.

Stresssignale werden durch sogenannte Betarezeptoren vermittelt. Werden diese mit Beta-Blockern gehemmt, können diese Impulse nicht mehr übermittelt werden – sprich, Stresshormone können nicht mehr andocken und das Herz belasten. Dieses Vorgehen hat sich bei der Behandlung der Herzschwäche sehr gut bewährt. Zu Beginn bekommt der Patient nur eine geringe Dosis, die dann über die Zeit langsam gesteigert wird Im Lauf von drei bis sechs Monaten steigt die Belastbarkeit des Herzmuskels und ist dann wesentlich besser als ohne Beta-Blocker.

Diese Medikamente verringern die Bildung eines Hormons namens Angiotensin II, indem sie das Enzym ACE hemmen – daher ihr Name. Durch die Hemmung erweitern sich die Blutgefäße und damit steigt die Leistungsfähigkeit des Herzens. So verbessert sich die Herzschwäche in allen Stadien.

Diuretika fördern die Ausscheidung von Wasser aus dem Körper. Damit verringern sie das Blutvolumen und entlasten so den Herzmuskel. Zudem entspannen sie die Blutgefäße und senken dadurch den Blutdruck.

Diese Wirkstoffe greifen in das sogenannte Renin-Angiotensin-Aldosteron-System ein, indem sie am AT1-Rezeptor aktiv werden. Auf diese Weise senken sie einen erhöhten Blutdruck und erweitern die Blutgefäße. Angesichts dieser Effekte sind Sartane fester Bestandteil der Behandlung einer Herzschwäche. Sie sollten aber nicht mit ACE-Hemmern kombiniert werden.

Es gibt noch weitere, z.T. ganz neue medikamentöse Behandlungskonzepte, die in der Einstellung der Herzschwäche auch ihren Stellenwert haben, und die vom herzinsuffizienz-Spezialisten gezielt ausgewählt werden.

Bewegung: dem Herzmuskel Beine machen

Die Zeiten, in denen zur körperlichen Schonung geraten wurde, sind lange vorbei. Heute ist Bewegung zu einer wichtigen Säule in der Therapie der Herzschwäche geworden. Als besonders gut hat sich dazu Ausdauertraining erwiesen: körperliche Aktivitäten mit viel Bewegung bei vergleichsweise wenig Kraftaufwand. Dazu gehören unter anderem Nordic Walking, Wandern, flottes Spazierengehen, Schwimmen und Radfahren. Bevor es losgeht, muss natürlich die Belastbarkeit des Herzmuskels getestet werden. Dazu bestimmt der Arzt den Trainingsumfang.

Trainieren in Herzsportgruppen

Herzsportgruppen bieten ein Sportprogramm für Patienten mit Herzerkrankungen wie etwa Herzschwäche, bei denen Sporttherapeuten spezielle ärztlich begleitete Übungen anbieten. Das steigert die Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität und verbessert das Risikoprofil. Schöner Nebeneffekt: Man kann sich mit anderen Betroffenen beim Training austauschen, was sehr wohltuend ist. Auch die Abteilung für Kardiologie und Angiologie des RBK bietet Training in Herzsportgruppen an (-> Link)

Weitere Therapieverfahren

Wie der Name bereits sagt, wird bei diesem Therapieverfahren die Tätigkeit des Herzmuskels resynchronisiert. Dazu bringen wir spezielle Schrittmacher in die Herzkammern ein. Sie lassen diese wieder im gleichen Rhythmus schlagen und verbessern so die Herzleistung.

Gelegentlich entwickelt sich durch die Vergrößerung des Herzens eine Undichtigkeit an der Mitral- und/oder Trikuspidalklappe. Hier kann mit einem Clip geholfen werden. (-> Link)

Bei Patienten mit einer schweren Herzschwäche kann es erforderlich sein, operativ sogenannte Herzunterstützungssysteme, also Kunstherzen, einzusetzen. Diese Therapiemaßnahmen werden am Herzinsuffizienzzentrum des RBK in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Herz- und Gefäßchirurgie durchgeführt.

Herzschwäche kann depressiv machen

Herzschwäche ist eine schwere Last, die bei vielen der Betroffenen die Lebensqualität massiv einschränkt. So ist es kein Wunder, dass zu den körperlichen Beschwerden häufig auch psychische Probleme wie Depressionen hinzukommen: Mindestens ein Viertel der Patienten ist davon betroffen. Während Antidepressiva bei vielen herzgesunden Menschen gut wirksam sind, ist dies bei Patienten mit Herzschwäche leider häufig nicht der Fall. Warum, ist noch nicht abschließend erforscht. Dennoch gibt es gute Möglichkeiten, die depressiven Symptome zu behandeln. Dazu zählen Psychotherapie, vor allem kognitive Verhaltenstherapie, sowie regelmäßige körperliche Aktivität. Dies kann sowohl die Stimmung als auch die Lebensqualität verbessern. Im RBK wird dies durch die psychokardiologische Betreuung von Patienten gewährleistet.
Quelle: Deutsche Herzstiftung