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Vorhofflimmern

Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung. Etwa jeder Vierte über vierzig Jahren ist im Laufe seines Lebens von Vorhofflimmern betroffen. Allein in Deutschland leiden rund 1,8 Millionen Menschen daran. Leider ist die häufigste Störung des Herzrhythmus auch gelegentlich bedrohlich: unbehandelt kann es nämlich zu schweren Folgen wie einem Schlaganfall kommen. Denn bei Vorhofflimmern schlagen die Vorhöfe nicht mehr im gleichen Rhythmus wie die Kammern des Herzens, sondern unkontrolliert – sie beginnen zu flimmern. Das bleibt nicht ohne Folgen.

Vorhofflimmern kann sich gut „verstecken“, denn seine Symptome sind sehr vielfältig und auch unspezifisch. Deshalb ist es wichtig, diese typischen Warnsignale ernst zu nehmen und kardiologisch abklären zu lassen:

  • Herzstolpern und Herzrasen
  • unregelmäßiger Puls
  • Schwindel
  • Kurzatmigkeit und Atemnot
  • Schwitzen
  • Engegefühl in der Brust
  • herabgesetzte körperliche Belastbarkeit
  • innere Unruhe
  • Angstgefühle

Zu Vorhofflimmern kann es durchaus ohne erkennbaren Grund kommen. In den meisten Fällen geht es allerdings auf andere Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems zurück.

So steigert ein hoher Blutdruck das Risiko, an Vorhofflimmern zu erkranken, etwa auf das Doppelte. Eine Herzschwäche erhöht das Risiko auf das 4,5- bis 6-fache. Auch eine koronare Herzerkrankung oder Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) begünstigt das Auftreten von Vorhofflimmern. Weitere bedeutsame Risikofaktoren sind fettreiche Ernährung, Übergewicht, Atemaussetzer im Schlaf (Schlafapnoe), starker Alkoholkonsum sowie eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD).

Bei akutem Vorhofflimmern liefert meist ein einfaches EKG bereits die Diagnose. Kommt das Flimmern nur gelegentlich vor, muss eventuell über 24 bis 48 Stunden während eines Langzeit-EKGs geprüft werden, ob Flimmerepisoden erfasst werden können.

Medikamentös wird meistens mitBetablockern entgegengewirkt. Diese Medikamente bremsen den Puls, führen jedoch auch zu einer weniger flexiblen Anpassbarkeit des Herzens an anstrengende Situationen wie körperliche Belastungen. Je nachdem, ob bereits andere Risiken für einen Schlaganfall vorliegen, wie das Alter oder Arteriosklerose, wird in vielen Fällen entschieden, den Betroffenen zusätzlich einen Blutverdünnerzu verschreiben.

Besteht das Vorhofflimmern noch nicht zu lange und liegt keine schwere Herzerkrankung vor, gelingt es oft, den normalen Herzrhythmus mit Hilfe einer sogenannten elektrischen Kardioversion wiederherzustellen. Eine weitere sehr wirksame Therapiemöglichkeit ist die Vorhofflimmerablation, die gezielte Verödung des Vorhofs.