Diagnose und Behandlung einer Herzmuskelerkrankung
Die erste und wichtigste Untersuchung ist die Ultraschalluntersuchung des Herzens, die Echokardiographie. Zur genaueren Abklärung wird oftmals zusätzlich eine Magnetresonanztomographie (MRT) des Herzens durchgeführt. Diese kommt in unserer kardiologischen Abteilung routinemäßig bei Verdacht auf eine Herzmuskelerkrankung zum Einsatz. Zudem entnehmen wir am RBK im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung oft kleine Gewebeproben des Herzmuskels. Diese sogenannte Biopsie hilft uns dabei, die Hintergründe der Kardiomyopathie noch genauer zu identifizieren.
Wie eine Herzmuskelerkrankung behandelt wird
Eine Therapie, welche die Ursachen dieser Erkrankung beseitigt, gibt es nicht. Deshalb beschränkt sich die Behandlung darauf, die Beschwerden zu bessern und das Fortschreiten zu verlangsamen. Im Rahmen dieser symptomatischen Behandlung kommen Methoden zum Einsatz, die auch bei der Herzinsuffizienz angewendet werden.
Als Folge einer Kardiomyopathie berichten viele Patienten über Atemnot bei Belastung. Diese sog. Herzinsuffizienz wird zunächst medikamentös behandelt, um die Herzkraft zu stärken und die Symptome zu verbessern. Darüber hinaus sind vielfach auch Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung erforderlich, die Antikoagulantien. Das dient dazu, die Entstehung von Blutgerinnseln und Thrombosen zu verhindern.
Wie der Name bereits sagt, wird bei diesem Therapieverfahren die Tätigkeit des Herzmuskels resynchronisiert. Dazu werden spezielle Schrittmacher in die Herzkammern eingebracht. Sie lassen diese wieder im gleichen Rhythmus schlagen und verbessern so die Herzleistung.
Bei Patienten mit einer schweren Herzmuskelerkrankung kann es erforderlich sein, operativ sogenannte Herzunterstützungssysteme, also Kunstherzen, einzusetzen. Diese Therapiemaßnahmen werden am Herzinsuffizienzzentrum des RBK in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Herz- und Gefäßchirurgie durchgeführt.
Kommt es aufgrund einer Vergrößerung der linken Herzkammer zu einer Undichtigkeit der Mitralklappe, kann bei einer fortgeschrittenen dilatativen Kardiomyopathie auch das MitraClip-Verfahren angewendet werden.
Eine hypertrophe Kardiomyopathie kann obstruktiv verlaufen. Das bedeutet, der verdickte Herzmuskel behindert den Blutfluss in die Aorta. Das führt zu Luftnot und Bewusstlosigkeit. In diesen Fällen bieten wir eine sogenannte Ablation des Herzmuskels (Septum) an. Mehr zur Ablations-Therapie lesen Sie hier.