Ursachen eines Herzinfarkts
Ursache eines Herzinfarkts ist die Arteriosklerose der Herzkranzgefäße, meist bedingt durch eine koronare Herzkrankheit. Ein Infarkt tritt auf, wenn die sogenannten Plaques aufbrechen und sich dadurch ein Blutgerinnsel bildet, welches das betroffene Herzkranzgefäß dann komplett verstopft.
Auch das Gehirn nimmt Schaden
Nach einem Herzinfarkt kommt es zu einer Entzündungsreaktion im Herzmuskel, die zur Heilung des Gewebes beitragen soll. Die Entzündung erfasst allerdings auch das Gehirn, wie Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) herausfanden. Diese enge Verbindung zwischen der Entzündung in Herz und Gehirn war bislang nicht bekannt. Sie wird vermutlich über das Immunsystem vermittelt. Eine solche Entzündungsreaktion im Gehirn kann gefährliche Folgen haben: unter anderem Gedächtnisstörungen hervorrufen und die Entstehung einer Demenz fördern.
Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29348018
Klimawandel erhöht Infarktrisiko
Das Risiko, aufgrund erhöhter Außenlufttemperaturen einen Herzinfarkt zu erleiden, ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine große Untersuchung von Wissenschaftlern des Instituts für Epidemiologie am Helmholtz Zentrum München und des Augsburger Universitätsklinikums*. Wie die vermehrte Hitze ans Herz geht, ist Gegenstand aktueller Forschungen.
*Chen K. et al. (2019): Temporal variations in the triggering of myocardial infarction by air temperature in Augsburg, Germany, 1987 to 2014. European Heart Journal, DOI: 10.1093/eurheartj/ehz116
Diagnose und Behandlung des Herzinfarkts
Diagnose
Anhand der Beschwerden ergibt sich bereits der dringende Verdacht, dass es sich um einen Herzinfarkt handelt. Um die Diagnose zu sichern und andere Erkrankungen auszuschließen, wird als Erstes ein EKG durchgeführt. Das gibt Hinweise auf Lokalisation und Ausmaß des Infarkts. Im Anschluss an das EKG und Blutuntersuchungen erfolgt eine Untersuchung mit dem Herzkatheter. Durch die dabei verabreichten Kontrastmittel zeigt sich im Röntgenbild genau, welches Herzkranzgefäß verschlossen ist.
Im Rahmen der Herzkatheter-Untersuchung erfolgt dann auch gleich die Behandlung des Herzinfarkts: das Einsetzen eines sogenannten Stents.
Behandlung
Wie erwähnt, muss das verschlossene Herzkranzgefäß so schnell wie möglich wieder durchlässig gemacht werden, damit der Blutfluss erfolgen kann. Das geschieht durch die sogenannte primäre perkutane Koronarinvention, kurz PCI. Sie ist heute die Therapie der Wahl bei einem Herzinfarkt.
Dabei wird mit Hilfe des Herzkatheters ein winziger Ballon in das betroffene Herzkranzgefäß eingebracht. Der Ballon dehnt das Gefäß auf. Im Anschluss an diese sogenannte Ballondilatation wird ein Stent an die Stelle eingesetzt. Diese Gefäßstütze aus Edelstahl hält das Herzkranzgefäß offen.
Kann der Patient nicht innerhalb von zwei Stunden nach Eintritt des Herzinfarkts mit einer PCI behandelt werden, erfolgt alternativ eine sogenannte Lysetherapie, was allerdings heute nur noch selten notwendig ist. Dabei bekommt der Patient über die Armvene Wirkstoffe gespritzt, die das Blutgerinnsel auflösen, welches das Herzkranzgefäß verstopft. Die akute Herzkatheteruntersuchung stellt allerdings die wirkungsvollere Therapiemöglichkeit dar.
Nachdem das verschlossene Herzkranzgefäß erfolgreich geöffnet ist, kommt der Patient auf eine kardiologische Überwachungsstation bzw. Intensivstation. Hier wird er laufend überwacht, damit Komplikationen wie Blutungen oder gefährliche Herzrhythmusstörungen sofort erkannt und entsprechend behandelt werden können.
Nach der Behandlung im Krankenhaus erfolgt in aller Regel eine Rehabilitationsbehandlung.