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Behandlungsschwerpunkte und Leistungsspektrum

Das Spektrum umfasst alle operativen Eingriffe an der Lunge, der Bronchien, des Mediastinums (Zwischenfell), des Brustkorbs (Thorax), der Luftröhre (Trachea) sowie der Halsorgane und des Zwerchfells (Diaphragma). Hier werden alle Verfahren resezierender sowie gewebeerhaltender/-schonender Maßnahmen angewendet.

Lungenchirurgie

Das Lungenkarzinom ist bei Frauen der dritt-, bei Männern der zweithäufigste maligne Tumor in den deutschsprachigen Ländern. Zur Erstellung eines individuellen Therapieplans stehen alle diagnostischen wie operativen Möglichkeiten zur Verfügung. So werden neben einer leitliniengerechten Behandlung auch die neuesten Studienerkenntnisse zur Behandlung herangezogen. Abhängig vom Stadium der Erkrankung können neben primärer Resektion auch neoadjuvante Therapiekonzepte (präoperative Radio-Chemotherapie mit anschließender Operation) zur Anwendung kommen.

Bei sehr ausgedehnten Befunden wird während der Operation die Herz-Lungen-Maschine angeschlossen. So können auch inoperabel erscheinende Tumore einer operativen Therapie zugeführt werden. Zusätzlich sind bei Bedarf alle plastischen Eingriffe am Bronchus (Bronchusmanschette) sowie an den Lungengefäßen (Gefäßmanschette, Gefäßprothese) gängige Praxis.

Unser Lungenkrebszentrum ist deutschlandweit eines der führenden Zentren zur Behandlung des Lungenkarzinoms. Über 500 Patienten werden jährlich interdisziplinär in unserem Hause behandelt.

Metastasenchirurgie

Hinsichtlich der Behandlung von pulmonalen Metastasen bei Sarkomen im Kindesalter ist die Abteilung für Thoraxchirurgie Europäisches Referenzzentrum.

Neben geweberesezierenden Methoden kommen vor allem gewebeschonende Verfahren zur Anwendung. Die Abteilung für Thoraxchirurgie verfügt hierzu über zwei Argon-Laser, so dass auch tiefsitzende Metastasen ohne großen Lungengewebsverlust entfernt werden können.

Hinsichtlich der weiterführenden Behandlung von Patienten mit Lungenmetastasen jeglichen Primarius ist die Abteilung für Thoraxchirurgie als ständiger Teilnehmer am interdisziplinären Tumorkolloquium des RBK sowie der Schillerhöhe als auch der umliegenden Krankenhäuser vertreten.

Minimal-invasive-Chirurgie

Die meisten Eingriffe werden in unserer Abteilung minimal-invasiv („Schlüssellochtechnik“) durchgeführt. Diese besonders schonende Operationsmethode wird zudem in unserer Abteilung ständig weiterentwickelt. Darüber hinaus herrscht ein reger Erfahrungsaustausch mit international renommierten Zentren der minimalinvasiven Thoraxchirurgie.

Mediastinum

Alle Raumforderungen des Mediastinums (Zwischenfellraum) werden hier behandelt. Die Abteilung verfügt über große Erfahrungen in der Behandlung von Thymuserkrankungen. Zu genauen Klassifizierung und Therapieoptimierung dieser insgesamt seltenen Erkrankung arbeiten wir eng mit dem deutschen Referenzzentrum für Thymuserkrankungen (Pathologisches Institut der Universität Mannheim, Prof. Dr. med. Alexander Marx) zusammen.

Hals/Trachea

Sowohl Erkrankungen der Trachea (Trachealtumore, Tracheomalazie, Trachealstenose, Trachealverletzungen, laryngotracheale Stenose etc.) selbst als auch die Trachea beeinflussende Erkrankungen (Tumore, Schilddrüsenknoten, Speiseröhrendivertikel etc.) werden hier behandelt. Auch alle Halsorgane (obere Spreiseröhre, Schilddrüse, Nebenschilddrüse) können hier einschließlich endokrinologischer Fragestellung (Hormondiagnostik) abgeklärt und operativ versorgt. Bei Schilddrüsen- sowie Tracheaeingriffen kommt regelhaft das Neuromonitoring zum Einsatz. Hierdurch kann die Funktion sowie Unversehrtheit der Stimmbandnerven während der Operation überwacht und geprüft werden. Selbst schwierige Eingriffe an der Trachea (Bifurkationsresektion, großer Tracheaverlust durch Resektion) werden in unserer Abteilung durchgeführt. Hierbei wird eine besondere Form der Beatmung (Jet-Ventilation)angewandt. Bei inoperablen oder nicht operationswürdigen Befunden der Trachea verfügen wir über ein großes Spektrum von Prothesen (Stent).

Thorax-Traumatologie

Die Klinik Schillerhöhe ist zur Behandlung für alle Erkrankungen sowie Verletzungsformen, -grade des Thorax und der Thoraxorgane im Berufsgenössischen Heilverfahren zugelassen.

Hinsichtlich der Beurteilung von verunfallten Patienten mit Thoraxverletzungen ist unsere Abteilung konsiliarisch für viele Krankenhäusern der umliegenden Landkreise tätig. Operationswürdige Patienten werden von uns sofort übernommen und der operativen Therapie zugeführt. Dies schließt auch die Wiederherstellung der Thoraxwand bei Rippenserienfrakturen/instabiler Thoraxwand/Sternumfraktur ein. Hier werden alle gängigen Osteosyntheseverfahren angewandt.

Brustwand/Plastische Brustwandchirurgie

Alle Erkrankungen der Brustwand (Trichterbrust, Deformitäten der Brustwand, Tumor) werden hier behandelt. Hierbei wird in den meisten Fällen auf ein minimal-invasives Verfahren zurückgegriffen (z.B. OP nach Nuss bei Trichterbrust). Auch Zweihöhleneingriffe (Thoraxhöhle und Bauchhöhle) werden, sofern notwendig, hier durchgeführt. Sollte zur Defektdeckung der Thoraxwand nach ausgedehnten Eingriffen eine plastische Deckung notwendig sein, so arbeiten wir mit den Abteilungen für plastische Chirurgie des Marienhospitals zusammen.

Pleuramesotheliom

Das Pleuramesotheliom wird bei uns interdisziplinär behandelt. So werden neben allen onkologischen Therapiemöglichkeiten (Chemotherapie, lokale Bestrahlung, genetische Untersuchung, Immuntherapie etc.) alle gängigen operativen Therapien (PleurX-Katheter als Dauerableitung, Talkumpleurodese, Pleurektomie/Dekortikation, erweiterte Pleurektomie unter Mitnahme des Herzbeutels sowie des Zwerchfells, Pleuro-Pneumo-Perikardio-Diaphragmektomie als Maximalvariante) angeboten.

Infektionen des Thorax und der Thoraxorgane

Große Erfahrung hat unsere Abteilung in der Behandlung infektiöser Erkankungen des Thorax (Brustwandabszess und -phlegmone, Sternoclavicularabszess, Halsabszess etc.) und der Thoraxorgane (Mediastinitis, Lungenabszess, Echinokokkose, Pleuraempyem, Tuberkulose etc.) .  Hierbei greifen wir vor allem auf die jahrzehntelange Erfahrung als ehemaliges Sanatorium für Lungenerkrankungen zurück. Zudem besteht eine enge Verzahnung mit der hiesigen Abteilung für Pneumologie, so dass operative wie konservative Therapie optimal aufeinander abgestimmt werden können. Viele operative Maßnahmen können auch hier minimalinvasiv durchgeführt werden.