Ausbildung zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann mit Schwerpunkt Intensivpflege
Lernen am Irmgard-Bosch-Bildungszentrum

Mit der Strukturierung der theoretischen Inhalte nach Lernfeldern erfolgt eine stärkere Verzahnung von theoretischen und praktischen Themen und eine umfassende Handlungskompetenz. Im Mittelpunkt der theoretischen Ausbildung stehen didaktisch aufbereitete berufliche Handlung bzw. berufliche Problemstellungen. Die Bearbeitung dieser Lernsituationen erfordert Wissen und Fähigkeiten aus unterschiedlichen (Fach-)Disziplinen, die gezielt erworben, zusammengetragen und auf die Situationen individuell angepasst werden müssen. Das dadurch neu erworbene Wissen bei der Bearbeitung der Aufgabe beinhaltet somit einen direkten Praxisbezug und wird als sinnhaft erlebt, da es in einen beruflichen Kontext eingebunden und zur Lösung einer Aufgabe genutzt wird.
Folgende Lernfelder werden im Unterricht bearbeitet:
- Gesundheit bei sich und anderen fördern
- Lebensweltorientiert pflegen
- Entwicklung bei sich und anderen fördern
- Menschen helfen, für sich selbst zu sorgen
- Qualität der Pflegeleistungen entwickeln
- Berufliches Selbstverständnis entwickeln
- In ambivalenten Pflegesituationen begründet handeln
- In Pflegesituationen anleiten und beraten
- Menschen in Krisensituationen begleiten
- Fallbezogen Verantwortung übernehmen
- Mit Fremdheit umgehen
- Bei der Umsetzung von Rehabilitationskonzepten mitwirken
Lernen im Skillslab
In einem „Lernlabor“ (Skillslab) werden patientennahe Tätigkeiten und praktische Fertigkeiten systematisch eingeübt. Zudem werden mit Hilfe von Simulationspflegeempfängern schwierige Gesprächssituationen oder Beratungsgespräche trainiert. Die im Unterricht theoretisch erarbeiteten Konzepte und Kommunikationsmodelle werden zuvor wiederholt, auf die simulierte Situation übertragen und später im Plenum ausgewertet. Auch werden mögliche Alternativen diskutiert.
Ein grundsätzliches Prinzip am Irmgard-Bosch-Bildungszentrum ist Selbstbestimmtes Lernen statt Belehrung. Die Lernenden bestimmen und organisieren einzeln oder in Gruppen alle Lernaktivitäten in zunehmendem Umfang selbst. Mit Hilfe unterschiedlicher Methoden und Techniken des Lernens sowie konsequenter Reflexion der eigenen Lernprozesse erwerben die Lernenden Strategien und Selbstlernkompetenzen, die sie in ihrem weiteren Ausbildungsverlauf nutzen können.
Untericht von und mit erfahrenen Pflegeexperten
Die Gestaltung der Lernsituationen erfolgt unter Einbezug von Experten aus pflegerischen, medizinischen, juristischen, therapeutischen u. a. Bereichen, um aktuelles, wissenschaftliches und evidenzbasiertes Wissen an die Lernenden weiterzugeben. Aber auch Betroffene aus zum Beispiel Selbsthilfegruppen bereichern die Unterrichtseinheiten durch das Berichten über ihre Erfahrungen mit der Erkrankung, das den Lernenden ermöglicht, sich in die Situation ihrer Pflegeempfänger besser einfühlen zu können.