Telemedizinisches Zentrum

Das Team

Herr Müller war in den letzten Tagen körperlich sehr erschöpft, vor allem beim Treppensteigen hatte er zunehmende Atemnot. Nachdem er auf der Arbeit einen Schwächeanfall erlitt, wurde er in das Robert-Bosch-Krankenhaus eingeliefert. Dort wurden mehrere Untersuchungen durchgeführt und eine Herzinsuffizienz diagnostiziert. Bei der Anamnese erzählte Hr. Müller auch von einem Herzinfarkt in der Vorgeschichte. Die Ärzte erklärten Herrn Müller, dass es sich bei der Herzinsuffizienz um eine verminderte Pumpfunktion des Herzens handelt und auch Herzschwäche genannt wird. Dadurch werden die Organe mit weniger Sauerstoff versorgt und es kommt zu verschiedenen Symptomen beim Patienten. Herr Müller wird nun auf spezielle Medikamente eingestellt und soll anschließend in eine Reha-Klinik. Er macht sich Sorgen, was danach sein wird und fragt die Ärzte um Rat. In dem Gespräch erfährt Herr Müller, dass das Robert-Bosch-Krankenhaus über ein Telemedizinisches Zentrum (TMZ) verfügt, das darauf spezialisiert ist, Menschen wie ihm Unterstützung zu geben.

Die Telemedizin ermöglicht dem Patienten eine zeit- und ortsunabängige Betreuung und Überwachung seiner Vitalparameter. Diese Daten werden von ausgebildeten Gesundheits- und KrankenpflegerInnen ausgewertet. Bei Veränderungen oder Verschlechterungen im Gesundheitszustand werden die Patienten zeitnah telefonisch kontaktiert. Die Telemedizin versteht sich als Ergänzung zur ärztlichen Betreuung und ersetzt diese nicht. Außerdem handelt es sich dabei um ein kostenloses Zusatzangebot.

Nachdem er mit seiner Kasse gesprochen hat, die an dem Versorgungsprogramm teilnehmen muss, , werden seine Daten an das TMZ übermittelt. Anschließend meldet sich das TMZ bei ihm, bespricht die Teilnahme und fragt nach seinem behandelnden Haus- oder Facharzt. Das TMZ informiert diesen Arzt über die Programminhalte und nach seiner Zustimmung, kann der Patient in das Versorgungsprogramm aufgenommen werden. Anschließend erhält er die notwendigen Geräte und eine Einführung zur Handhabung der medizinischen Geräte. Je nach Stadium der Erkrankung erhält der Patient ein Tablet und gegebenenfalls eine Waage (mit Bluetooth). Nach dem telefonischen Aufnahmegespräch mit einer Mitarbeiterin aus dem TMZ beginnt er jeden Tag seine Gewichts- Blutdruck und Herzfrequenzdaten über das Tablet an das Telemedizinische Zentrum zu übermitteln. Einmal in der Woche beantwortet er Fragen zum allgemeinen Gesundheitszustand. Hier wird nach krankheitstypischen Symptomen wie Atemnot, Wassereinlagerungen oder allgemeinen Angaben gefragt. Außerdem wird der Patient in der Regel einmal im Monat und nur am Beginn des Programms sechs Mal alle 14 Tage von den Mitarbeitern kontaktiert. In diesen Gesprächen geht es um sein aktuelles Wohlbefinden und gegebenenfalls Vorschläge zum besseren Umgang mit seiner Erkrankung. Änderungen in der Therapie sind mit dem behandelnden Haus- oder Facharzt zu besprechen.

Der Fokus der telemedizinischen Betreuung bei Herzschwäche liegt in der Gewichtsüberwachung und der Schulung mit der eigenen Erkrankung umzugehen. Bei einer sichtbaren Veränderung des Gewichtswertes, erhält der Patient einen Fragebogen, in dem die möglichen Gründe abgefragt werden. Ein Grund könnten Wassereinlagerungen in den Beinen sein. Herr Müller weiß genau, wenn sich sein Gewicht grob verändert hat, wird er von den Mitarbeitern kontaktiert. Durch die Begleitung und die bereit gestellten Schulungsinformationen auf dem Tablet entwickelt ein besseres Gesundheits- und Körperverständnis.

Das telemedizinische Zentrum im Robert- Bosch Krankenhaus bietet eine solche Betreuung auch für Patienten mit einer COPD (chronic obstructive pulmonary disease ) = Chronisch obstruktive Bronchitis. Die COPD steht für eine Verengung der Atemwege und ist dadurch gekennzeichnet, dass der Luftstrom vor allem beim Ausatmen behindert ist. Der Fokus der telemedizinischen Betreuung für Patienten mit COPD liegt auf der Überwachung der Sauerstoffsättigung. Die Sauerstoffsättigung gibt den Sauerstoffgehalt im Blut an. Um den Verlauf der COPD zu beurteilen ist eine regelmäßige Messung der Sauerstoffsättigung neben den vom Arzt durchgeführten Laborkontrollen sinnvoll und vom Patienten einfach durchzuführen, da er dafür nur einen Messclip auf den Zeigefinger stecken muss. Neben dem Sauerstoffgehalt wird auch die Pulsfrequenz gemessen.

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