Telemedizinisches Zentrum

Telemedizin periphere arterielle Verschlusskrankheit

Die Forschungseinrichtung am Robert-Bosch-Krankenhaus, die Robert Bosch Gesellschaft für medizinische Forschung mbH, beteiligt sich als Konsortialpartner am Versorgungsforschungsprojekt „pAVK-TeGeCoach – Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK): Gesundheitscoaching und telemetrisch unterstütztes Gehtraining zur Steigerung der Lebensqualität“.

Die Erkrankung der pAVK wird durch starke Durchblutungsstörungen in den Beinen hervorgerufen und ruft nach Schweregrad unterschiedliche Beschwerden hervor. Diese reichen von Schmerzen beim Gehen (Claudicatio intermittens, im Volksmund "Schaufensterkrankheit" genannt), über Schmerzen bereits in Ruhe (Ruheschmerzen) bis hin zu offenen, schwer heilenden Wunden, die sogar zu einer Amputation der betroffenen Gliedmaßen führen („Raucherbein“) können. Durch diese Einschränkungen wirkt sich die Erkrankung deutlich auf die Gesundheit und die Lebensqualität betroffener Patienten aus.

In den meisten Fällen ist eine Arteriosklerose, eine Erkrankung des Blutkreislaufs und Gefäßsystems, die Ursache für Durchblutungsstörungen. Die Behandlung der pAVK ist abhängig vom Schweregrad und dem Verlauf der Erkrankung. Neben der notwendigen ärztlich geführten Behandlung der Risikofaktoren lässt sich der Krankheitsverlauf durch eine gesundheitsfördernde Lebensführung positiv beeinflussen. Die ausreichende Sauerstoff- und Nährstoffversorgung in dem betroffenen Gebiet steht dabei im Mittelpunkt der empfohlenen Maßnahmen. Durch regelmäßiges Gehtraining werden die Gefäße gestärkt und die Durchblutung in den Beinen verbessert. Gehtraining ist neben der medikamentösen Behandlung die wirkungsvollste Therapie bei Durchblutungsstörungen in den Beinen.

Ziel des Projektes ist es, das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten, die Gehbeeinträchtigung zu verbessern sowie Amputationen und Krankenhausaufenthalte zu vermeiden bzw. zu reduzieren. Weitere Ziele sind die Steigerung der Lebensqualität des Patienten sowie die Verbesserung der Gesundheitskompetenz, Patientenaktivierung und Einhaltung der Therapieziele.

Das Versorgungsangebot richtet sich an Patienten mit einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) in den Stadien I bis IIb (Fontane). PAVK-Patienten, die innerhalb der vergangenen 12 Monate in ein Krankenhaus eingewiesen wurden, können an dem Coachingprogramm teilnehmen. Sie erhalten einen Aktivitätstracker, der die Gehstrecke erfasst und an telemetrisch geschulte Gesundheitscoaches im Telemedizinischen Zentrum übermittelt. Anhand dieser Daten beraten diese die Patienten zur pAVK und betreuen sie bei ihrem täglichen Gehtraining, das vom TMZ erstellt und vom behandelnden Haus- oder Facharzt bestätigt wurde. Darüber hinaus motiviert der Coach zur Lebensstilanpassung und Therapieadhärenz, da pAVK mit Begleiterkrankungen und Risikofaktoren, wie z. B. Koronarer Herzkrankheit, Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht und Rauchen einhergeht.

Zur Messung der Effekte wird eine prospektive randomisiert-kontrollierte Studie durchgeführt. Mittels Fragebögen wird untersucht, ob sich die Lebensqualität, die Gesundheitskompetenz, die Aktivierung und die Therapieadhärenz positiv beeinflussen lässt. Das Projekt wird für vier Jahre mit insgesamt ca. sieben Millionen Euro durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) gefördert. Weitere Informationen

Für die Versorgung der pAVK können leider keine weiteren Patientinnen und Patienten aufgenommen werden.

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