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Roboterassistierte Operationen / OP-Robotik

Roboter haben längst Einzug in die Medizin gehalten. Besonders in der Allgemein- und Viszeralchirurgie kommt ihnen eine stetig wachsende Bedeutung mit rasch ansteigenden Fallzahlen zu. Denn der Einsatz von Robotern im Operationssaal bringt viele Vorteile für die Patient:innen mit sich.

Roboterassistierte Operationen sind die Weiterentwicklung der minimalinvasiven Chirurgie, die umgangssprachlich ganz zu Recht auch „Schlüssellochchirurgie“ genannt wird. Durch das hochpräzise Arbeiten mit den von den Operateur:innen gesteuerten Roboterarmen ist es möglich, nun auch solche Eingriffe minimalinvasiv durchzuführen, die früher einen großen Bauch- oder Brustkorbschnitt erfordert hätten.

Schwerpunkt roboterassistierte Chirurgie

Roboterassistierte Operationen sind ein Schwerpunkt der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Robert Bosch Krankenhauses. Wir führen diese bei Eingriffen am Magen-Darm-Trakt, der Bauchspeicheldrüse, den Nebennieren und bei Bauchwandbrüchen durch.

Operiert wird mit dem computergestützten da Vinci Xi®-Roboter, damit verfügen wir über ein Operationssystem der neuesten Generation.

Besondere Vorteile hat die Robotik bei der Entfernung von bösartigen Tumoren in anatomisch schwer zugänglichen Region wie im Enddarm und der Speiseröhre.

Vorteile für unsere Patient:innen: höchste Präzision

Die roboterassistierte Chirurgie erlaubt minimalinvasive Eingriffe mit sehr hoher Präzision, indem Gelenkinstrumenten mit einem erweiterten Bewegungsumfang verwendet werden. Unterstützt wird dies durch die hochauflösende dreidimensionale, stabile Sicht mit bis zu 10-facher Vergrößerung. Weitere Vorteile sind die bessere Ergonomie für die Operateurin:den Operateur, die:der nicht mehr am OP-Tisch steht, sondern den Roboter von einer Konsole aus steuert, die auch das natürliche eigene Zittern herausfiltert (Tremorfilter).

Ebenso profitieren die operierten Patient:innen von einem guten kosmetischen Ergebnis durch kleinere Narben, einem geringeren Risiko für Wundheilungsstörungen, weniger Schmerzen und einer schnelleren Mobilisierung nach der Operation; letzteres führt zu einem kürzeren Klinikaufenthalt.

Die Roboter-Technik

so wird mit dem da Vinci Xi® operiert

Die da Vinci®-Instrumente ähneln in ihrer Beweglichkeit und ihrer Greiffunktion einem menschlichen Handgelenk. Der Vorteil gegenüber dem Handgelenk von uns Menschen liegt jedoch in der sogenannten Miniaturisierung und dem erweiterten Bewegungsumfang. Sie erlauben es uns, Bewegungen der Hand im Körper der Patientin:des Patienten auf einen Raum von ein bis zwei Kubikzentimetern zu reduzieren. Damit werden Prozeduren wie Schnitte auf kleinstem Raum möglich, die bisher undenkbar waren. Ebenso kann in Winkeln operiert werden, die eine menschliche Hand nicht erreichen kann.

Als Patient:in liegen Sie wie bei jeder Operation auf dem OP-Tisch. Die Anästhesie leitet die Narkose. Eine Pflegefachperson und eine ärztlich-chirurgische Assistenz der Operateurin:des Operateurs überwachen das Kernstück des Roboters, der die Instrumente führt und jede Bewegung der Operateurin:des Operateurs umsetzt.

Dabei befindet sich die Operateurin:der Operateur nicht am OP-Tisch, sondern sitzt an der Konsole des Roboters, die im selben OP-Saal steht. Verbunden sind alle Systeme über Kabel, die die Information von der Konsole direkt zu den Instrumenten weiterleiten. So werden die Handbewegungen der Operateurin:des Operateurs an der Konsole – ähnlich wie beim Getriebe eines Autos – in wählbaren Übersetzungen nahtlos auf die Patientin:den Patienten übertragen. Eine hochleistungsfähige optische Vergrößerung und eine 3D-Kamera ermöglichen ein absolut zielsicheres Arbeiten im menschlichen Körper. Sowohl die Kamera als auch die Arbeitsinstrumente werden durch die Operateurin:den Operateur selbst geführt und gelenkt: Der Roboter wird somit zum verlängerten Arm der Chirurgin:des Chirurgen und führt keine eigenständigen Bewegungen aus.

Die Arbeitsinstrumente bewegen sich ohne abstützende Hebelkräfte in der Bauchdecke, was noch schonender für die Patient:innen ist und den Schmerzmittelbedarf nach der Operation senkt.

Ob eine roboterassistierte Operation für Sie in Frage kommt und empfohlen werden kann oder sollte, muss im Einzelfall durch Vorstellung in unserer Sprechstunde geklärt werden.

Wir sind ein zertifiziertes überregionales Herzinsuffizienzzentrum und sind zertifiziert für verschiedene Klappeneingriffe. Für Patientinnen und Patienten mit akutem Herzinfarkt gibt es eine 24-Stunden-Herzkatheterrufbereitschaft.

„Der da Vinci-OP-Roboter dient während des Eingriffes als helfende Hand und unterstützendes System für noch mehr Genauigkeit, insbesondere an schwierigen Lokalisationen. Da nur kleine Schnitte gemacht werden müssen, heilen die Wunden im Allgemeinen viel schneller und die Erholungsphase verkürzt sich. Für die Patientinnen und Patienten bedeutet dies weniger Schmerzen und nur kleine Narben nach der Operation.“

Prof. Dr. med. Marc-H. Dahlke, Chefarzt der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Ihre Ansprechpersonen

Sprechstunde

Roboterassistierte Operationen

Mittwoch und Freitag
10 – 16 Uhr
nach Vereinbarung

Telefon 0711 8101-3416
sekretariat-chirurgie@rbk.de