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Herzklappenrekonstruktion (Klappenreparatur)

Im Herzen befinden sich vier Herzklappen, wovon am häufigsten die linksseitigen Herzklappen (Aorten- und Mitralklappe) erkranken. Die Trikuspidalklappe zwischen der rechten Vor- und Hauptkammer erkrankt seltener.

Patientinnen und Patienten mit einer Herzklappenerkrankung bzw. mit einem Herzklappenfehler werden bei uns am Robert Bosch Krankenhaus in enger Zusammenarbeit zwischen Herzchirurg:innen und Kardiolog:innen im Herzzentrum behandelt. Bestehen an den Herzklappen ausschließlich Undichtigkeiten (Herzklappeninsuffizienz), ist die Herzklappenrekonstruktion die bevorzugte Therapie der Wahl – anstatt die Klappe zu ersetzen. Bei schwerwiegenden Undichtigkeiten ist meist eine Herzoperation angezeigt, bei der die defekte Herzklappe repariert wird und damit die patienteneigene Herzklappe erhalten werden kann. Die (minimalinvasive) Reparatur von Herzklappen erfordert eine spezielle Ausbildung und hohe Erfahrung der Operateur:innen und sollte daher nur an großen herzchirurgischen Zentren, wie der Herz- und Gefäßchirurgie am Robert Bosch Krankenhaus, erfolgen.

Alternativ kann beispielsweise bei betagten Patient:innen mit einem hohen Operationsrisiko durch das Expertenteam der Abteilung für Kardiologie und Angiologie eine neuartige Klappentherapie mit Kathetertechnik angewendet werden: zum Beispiel das MitraClipTM-Verfahren bei einer Mitralklappeninsuffizienz oder der TriClipTM bei einer Trikuspidalklappeninsuffizienz.

Gemeinsam im Herzteam entscheiden wir nach Analyse aller Befunde, welches Behandlungsverfahren für jede Patientin und jeden Patienten im Einzelfall am besten geeignet ist und besprechen die Therapieempfehlung ausführlich mit Ihnen.

Operationen zur Herzklappenreparatur

Vor allem Klappen mit reiner, allerdings hochgradiger Undichtigkeit versuchen wir stets klappenerhaltend zu operieren. Hierbei sind die Klappensegel meist nicht verkalkt.

Je nach betroffener Herzklappe setzen unsere erfahrenen Herzchirurg:innen durch verschiedene modernste Operationstechniken bestimmte Implantate wie Klappenringe, künstliche Sehnenfäden, Gefäß-(Rohr)-Prothesen und weitere ein.

Wenn immer möglich operieren wir im Robert Bosch Krankenhaus minimalinvasiv. Der Operationszugang erfolgt dann beispielsweise bei der Mitralklappe über einen nur wenige Zentimeter langen Schnitt seitlich am rechten Brustkorb nahe der Achsel, bei der Aortenklappe über eine nur teilweise Eröffnung des Brustbeins; die Klappe wird dann unter videoendoskopischer Sicht operiert. Diese für die Patient:innen schonende OP-Technik hat große Vorteile: Die Betroffenen haben weniger Schmerzen nach der OP und erholen sich schneller. Die Mitralklappen- und Aortenklappenrekonstruktion eignen sich besonders gut für ein minimalinvasives Verfahren. 
Die für die Patient:innen belastende Operation am offenen Herzen durch Eröffnung des gesamten Brustbeins ist bei einer isolierten Herzklappenoperation, also einer Operation, die ausschließlich zur Reparatur der defekten Klappe durchgeführt wird, meist nicht mehr erforderlich.

Bei der Herzklappenrekonstruktion wird das Herz immer an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen (egal ob der Eingriff durch ein komplett eröffnetes Brustbein oder minimalinvasiv erfolgt), da die Operation im Inneren des Herzens durchgeführt wird. Das Herz wird während der Operation stillgelegt, die Herz-Lungen-Maschine übernimmt solange die Herzfunktion.

Wir streben bei jedem Eingriff eine vollständige Dichtigkeit der Herzklappen an. Die Langzeitergebnisse der Herzklappenrekonstruktionen sind sehr gut. Die natürliche Funktion der betroffenen Herzklappe ist wiederhergestellt.

Sprechstunde

Herzchirurgische Sprechstunde

Montag ­– Freitag
nach Vereinbarung

Telefon 0711 8101-3654, -6045

 

Kardiologische Sprechstunde

Montag – Freitagvormittag
nach Vereinbarung

Telefon 0711 8101-3456, -5456
kardio-ambulanz@rbk.de