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Pleuraerguss

Als Pleuraerguss wird eine Ansammlung von Flüssigkeit in der Brusthöhle, zwischen der Lunge und der inneren Wand des Brustkorbs, bezeichnet.

Neben der Erstbehandlung des Ergusses zur Entlastung von Atemnot steht eine sorgfältige Diagnose zur Bestimmung der Ursache im Vordergrund. Im RBK Lungenzentrum Stuttgart des Robert Bosch Krankenhauses stehen uns alle diagnostischen Möglichkeiten dafür zur Verfügung. Die weitere Behandlung wird interdisziplinär von Spezialist:innen der Pneumologie, Thoraxchirurgie und gegebenenfalls der Onkologie durchgeführt.

 

Eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen kann zu einem Pleuraerguss führen. Zum Beispiel: akute oder chronische Herz-, Nieren- oder Leberschwäche, schwere bakterielle Lungenentzündung, Brustfellentzündung (Pleuritis), Krebserkrankungen oder Abflussstörungen der Lymphe. Auch innere und äußerliche Verletzungen des Brustkorbs können einen Pleuraerguss auslösen.

Kleine Pleuraergüsse bleiben oft unbemerkt. Hat die Menge an Flüssigkeit aber ein kritisches Volumen erreicht (etwa ein Liter bei Erwachsenen), kann sich die Lunge beim Einatmen nicht mehr genügend ausdehnen. Dann tritt Luftnot als Hauptsymptom auf. Manchmal kommen Husten und stechende Schmerzen im Brustkorb dazu.

Untersuchungen bei einem Pleuraerguss

Schon beim Abhören der Lunge oder Abklopfen des Brustkorbs ergeben sich Hinweise auf einen möglichen Pleuraerguss. Klarheit bringen in den meisten Fällen Röntgenbilder und eine Ultraschalluntersuchung. Dabei wird auch die Menge an Flüssigkeit sichtbar, die sich bereits angesammelt hat.
Ist die ursächliche Grunderkrankung noch unklar, folgen weitere Untersuchungen, um diese zu diagnostizieren. Dazu gehören:

  • Punktion mit feiner Nadel zur Gewinnung einer Flüssigkeitsprobe. Deren Beschaffenheit (klar, blutig, eitrig, milchig-trüb) ist ein wichtiger Hinweis auf die Ursache des Ergusses. Die Probe wird im Labor auf bösartige Zellen, mögliche Erreger und Entzündungszellen untersucht.
  • Ultraschalluntersuchung des Brustkorbs und des Herzens
  • Computertomografie des Brustkorbs
  • Brustkorbspiegelung (VATS: videoassistierte Thorakoskopie): Im OP werden über kleine Schnitte seitlich am Brustkorb eine Kamera und Instrumente eingeführt. Die Flüssigkeit wird dann abgesaugt und Gewebeproben vom Brustfell können entnommen werden.

Behandlung eines Pleuraergusses

Rasche Entlastung bei akuter Atemnot verschaffen wir unseren Patient:innen durch das Absaugen der Flüssigkeit. Mittels Punktion mit einer Nadel können wiederholt kleinere Ergussmengen entnommen werden.

Bei länger anhaltender Flüssigkeitsproduktion kann eine Drainage für die Dauer einiger Tage angelegt werden. Dazu ist ein kleiner Eingriff, meist unter Vollnarkose, nötig, bei dem ein Katheter in den Zwischenraum zwischen Lunge und Brustkorb eingeführt wird. Abhängig von der zugrundeliegenden Erkrankung empfehlen wir bei ständig nachlaufenden Ergüssen eine chemische oder chirurgische Verklebung von Rippen- und Lungenfell (Pleurodese).

Operationen bei Pleuraerguss

Bei einem blutigen Erguss nach einer offenen oder geschlossenen Verletzung wird eine chirurgische Inspektion des Brustkorbs und Unterbindung der Blutungsquelle nötig. Je nach Fall erfolgt die Operation minimalinvasiv (Schlüsselloch-Technik) oder mittels Eröffnung des Brustkorbs (Thorakotomie). Auch bei Vereiterung des Brustkorbes (Pleuraempyem) ist eine operative Sanierung notwendig. Entweder minimalinvasiv oder offen chirurgisch werden der Eiter abgesaugt, die Brusthöhle gereinigt und sogenannte Verschwartungen entfernt. Ziel der Operation ist es, die Lunge wieder vollständig zur Entfaltung zu bringen.

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