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Trachealstenose

Der Begriff Trachealstenose steht für eine Verengung (Stenose) der Luftröhre (Trachea). Form und Schweregrad der Engstelle können sehr unterschiedlich sein. Eine Vielzahl von Ursachen kann zu einer solchen Verengung führen.

Bei Verdacht auf eine Trachealstenose ist eine genaue Diagnostik notwendig. Vor allem der Abstand zwischen Stenose und Stimmbändern sowie die Lage und Länge des verengten Abschnitts müssen präzise bestimmt werden. Danach kann die Operation geplant werden.
Wir sind auf die Behandlung von Trachealstenosen und Engstellen zwischen Luftröhre und Kehlkopf spezialisiert. Je nach Art der Atemwegsstenose bieten wir im interdisziplinären Experten-Team im RBK Lungenzentrum Stuttgart des Robert Bosch Krankenhauses die individuell bestmögliche Therapie an. Wir können alle diagnostischen Verfahren einsetzen, um uns ein genaues Bild zu machen. Darüber hinaus verfügen wir über große Erfahrung in der Luftröhrenchirurgie, eine der anspruchsvollsten Aufgaben in der Thoraxchirurgie.

Die häufigste Ursache ist eine narbige Schrumpfung der Luftröhre nach künstlicher Langzeitbeatmung über einen Beatmungsschlauch (Tubus) oder über einen Luftröhrenschnitt (Tracheostoma). Die Stenose kann im Laufe der Zeit immer enger werden und sich erst spät, nach Monaten bis Jahren, bemerkbar machen.

Weitere mögliche Ursachen:

  • Druck von außen auf die Luftröhre zum Beispiel durch die Schilddrüse oder einen Tumor
  • Schwäche und Kollaps der Luftröhrenwand (Tracheomalazie)
  • Verringerung des Innendurchmessers durch überschießendes Narbengewebe oder durch vorwachsende Tumoren
  • Schrumpfung nach Bestrahlungen
  • die Autoimmunerkrankung Morbus Wegener

In etwa einem Drittel der Fälle kann keine genaue Ursache ermittelt werden. Diese werden als idiopathische Trachealstenosen bezeichnet.

Typische Beschwerden sind Luftnot zunächst bei Belastung, im weiteren Verlauf auch in Ruhe, und ein deutliches, ziehendes Atemgeräusch (Stridor). Hinzu kommen oft Husten und Auswurf. Da diese Symptome auch auf eine chronische Entzündung der Atemwege hinweisen können, ist eine sorgfältige diagnostische Abgrenzung nötig.

Untersuchungen bei einer Trachealstenose

  • Anamnese und körperliche Untersuchung: Zur Abklärung möglicher Ursachen befragen wir die Patient:innen ausführlich nach früheren medizinischen Eingriffen, Unfällen und Beatmungsmaßnahmen.
  • Lungenfunktionsuntersuchung: Mit der Spirometrie messen wir die Menge (das Volumen) der Luft beim Ein- und Ausatmen sowie die Stärke des Atemstroms beim Ausatmen (Fluss). Neben der typischen Fluss-/Volumenkurve sind Einschränkungen der maximal möglichen Flussrate (Peak Flow) sehr gute Parameter, um die Schwere der bestehenden Atembehinderung zu erfassen.
  • Computertomografie (CT) von Hals und Thorax: Dabei können wir deutlich erkennen, wie stark die Luftröhre verengt ist. Die dreidimensionale Rekonstruktion der Bilder aus der Computertomografie erlaubt uns, die genaue Lage der Stenose von allen Seiten zu betrachten, und sie erleichtert die OP-Planung.
  • Lungenspiegelung (Bronchoskopie):Sie dient dem Ausmessen der Stenose. Besonders wichtig ist es zu erkennen, wie weit die Engstelle von den Stimmbändern und unter Umständen vom Kehlkopf entfernt ist. Durch die Ausbildung von Narbengewebe entlang der Schleimhaut ist das gesamte Ausmaß der Einengung oft nur von innen zu erkennen. Die Spiegelung der Trachea bei bekannter Verengung sollte aber nur in spezialisierten Zentren wie dem RBK Lungenzentrum Stuttgart durchgeführt werden, da es zu einer lebensbedrohlichen Schwellung mit komplettem Verschluss des Atemweges kommen kann.
     

Behandlung einer Trachealstenose

Für die Wahl der richtigen Therapie spielen – neben der Ursache der Verengung – ihre genaue Lage und die Länge des betroffenen Areals eine zentrale Rolle.

Je nach Fall setzen wir unterschiedliche therapeutische Verfahren ein:

  • Chirurgische Entfernung des zu engen Luftröhrenabschnitts und anschließende Verbindung der beiden gesunden Luftröhrenenden. Dieser Eingriff bringt bezüglich Symptomfreiheit und Verbesserung der Lebensqualität exzellente Ergebnisse.
  • Sehr nahe am Kehlkopf gelegene Stenosen werden mit speziellen Techniken operativ entfernt und die Luftröhre wird neu an den Kehlkopf angeschlossen. Manchmal müssen auch Teile des Ringknorpels gespalten oder abgetragen werden (cricotracheale Resektion). Gegebenenfalls ist auch eine plastische Rekonstruktion des Kehlkopfs nötig (Laryngotracheoplastie). Diesen Eingriff führen wir in Zusammenarbeit mit den äußerst erfahrenen HNO-Ärzt:innen aus dem Marienhospital Stuttgart durch.
  • In ausgewählten Einzelfällen kommt eine Lasertherapie bei überschießendem Granulationsgewebe der Trachea zum Einsatz. Oder die endoskopische Erweiterung der Luftröhre entweder mit einem starren Instrument oder mit dem Ballonverfahren und Einsetzen eines Stents. Diese Verfahren sind für die Patient:innen kaum belastend, müssen aber in der Regel öfter wiederholt werden, da es zu erneuten Stenosen kommt.

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