Adipositaschirurgie
Unter Adipositas versteht man eine krankhafte Erhöhung der Körperfettmasse, welche oft mit einer Reihe weiterer Erkrankungen (wie z.B. Diabetes mellitus Typ II, Arteriosklerose, Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt) verbunden ist. Adipositas führt so auf verschiedenen Ebenen zu Beeinträchtigungen, die ein Leben lang die Lebensqualität beeinflussen. Mittlerweile leidet etwa ein Viertel aller Deutschen unter Adipositas.
Wir am Robert Bosch Krankenhaus bieten Betroffenen verschiedene Operationen an, die zu einer Reduktion des Körpergewichts führen. Studien zeigen hierbei nicht nur einen Effekt der Operation direkt auf das Körpergewicht, sondern auch positive Auswirkungen auf bestehende Folgeerkrankungen, wie Diabetes und Bluthochdruck. Patient:innen berichten zudem, von einer verbesserten Lebensqualität.
Um Sie von Anfang an bestmöglich zu versorgen, haben wir eine interdisziplinäre Spezialsprechstunde eingerichtet, in der wir zunächst Ablauf, Voraussetzungen und operative Verfahren mit Ihnen ausführlich besprechen.
Zudem bieten wir im Rahmen der Sprechstunde eine erweiterte Ernährungsberatung innerhalb eines sogenannten multimodalen Therapiekonzeptes an. Wir begleiten Sie so zunächst bei Ihrem (in den meisten Fällen erforderlichen) konservativen Therapieversuch, und schaffen so gleichzeitig die notwendigen Voraussetzungen für den erfolgreichen Kostenübernahmeantrag an Ihre Krankenkasse, falls eine Operation notwendig wird. Auch zur Vorbereitung auf die Operation und im Rahmen der Nachsorge nach der Operation werden Sie von unseren Ernährungstherapeut:innen unterstützt.
Ein grobes Maß für die Einschätzung ist der sogenannte Body-Mass-Index (BMI), der sich aus Körpergewicht und -größe berechnen lässt. Ab einem BMI von 30kg/m2 besteht eine Adipositas und damit auch ein steigendes Risiko für Begleiterkrankungen.
Es gibt unterschiedliche Verfahren, bei welchen entweder das Magenvolumen verkleinert wird (z.B. Schlauchmagen), oder die Strecke der Nährstoffaufnahme im Dünndarm verkürzt wird (verschiedene Bypass-Verfahren). Durch das Verkleinern des Magenvolumens wird die Nahrungsmenge reduziert, die Sie bei einer Mahlzeit einnehmen können. Infolgedessen werden dem Gehirn Sättigungssignale gesendet und die Betroffenen essen weniger: Bei einem Bypass-Verfahren wird zusätzlich die Verwertung der gegessenen Nahrung reduziert und dadurch werden weniger Nährstoffe aufgenommen. Welches Verfahren für Sie am besten geeignet ist, wird individuell bestimmt und in einem ausführlichen Gespräch mit Ihnen besprochen.
Ab einem BMI von 35 kg/m2 übernehmen die Krankenkassen die Kosten einer Operation. Je nach Grad der Adipositas gelten verschiedene Anforderungen, die wir in der Sprechstunde genauer abklären und mit Ihnen ausführlich besprechen.
Anforderung für die Kostenübernahme der Krankenkassen
BMI: 35 – 39,9 kg/m2
• Vorliegen einer Begleiterkrankung die durch die Adipositas bedingt ist
• Erfolglose konservative Therapie (durch MMK*)
BMI: 40– 49,9 kg/m2
• Erfolglose konservative Therapie (durch MMK*)
oder
• Vorliegen eines Diabetes mellitus Typ II
BMI: Ab 50 kg/m2
Keine weiteren Voraussetzungen
* Multimodales Therapiekonzept bestehend aus 6 Monaten Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie
Wir bieten Ihnen am Robert Bosch Krankenhaus mit dem Multimodales Therapiekonzept (MMK), umfangreichen Laboruntersuchungen, Magenspiegelung und Schlaflabor alle zur Antragstellung der Kostenübernahme durch die Krankenkasse notwendigen Voraussetzungen aus einer Hand an.
Nach Abschluss der Gewichtsreduktion (meist etwa zwei Jahre nach der Operation) kann eine Hautstraffung durch unsere Abteilung für Plastische und Ästhetische Chirurgie erfolgen.