Ross-Operation zum Ersatz der Aortenklappe
Bei der Ross-Operation handelt es sich um eine sehr spezielle Herzklappen-Operation, bei der die erkrankte Aortenklappe durch die patienteneigene gesunde Klappe der Lungenschlagader ersetzt wird. Die Ross-Operation kommt für Patientinnen und Patienten mit einer hochgradigen Aortenklappen-Verengung (Stenose) bis etwa zum 55. Lebensjahr in Frage.
Die Abteilung für Herz- und Gefäßchirurgie des Robert Bosch Krankenhauses ist spezialisiert auf die Operation nach Ross und ist weltweit die einzige Klinik, die diesen technisch hochkomplexen Eingriff auch minimalinvasiv durchführen kann.
So läuft die Ross-Operation ab
Bei dem komplexen Eingriff nach Ross entnehmen unsere erfahrenen Herzchirurg:innen zunächst die körpereigene gesunde Klappe der Lungenschlagader (Pulmonalklappe). Dann wird die erkrankte Aortenklappe entfernt und diese mit der Pulmonalklappe ausgetauscht.
Die entnommene Pulmonalklappe wird wiederum durch eine menschliche Spenderklappe, einen sogenannten Homograft, ersetzt.
Benannt ist diese spezielle Form des Aortenklappenersatzes nach dem südafrikanischen Chirurgen Dr. Donald Ross, der den Eingriff in den 1960er Jahren entwickelt und erstmals durchgeführt hat.
Im Rahmen der Vorgespräche und Aufklärungen vor dem Eingriff findet immer eine sehr individuelle Beratung statt. Dabei beantworten wir Ihre Fragen und erklären Ihnen gerne die Schritte dieses komplexen Eingriffs.
Um eine Operation nach Ross vornehmen zu können, sind wir auf die Verfügbarkeit einer menschlichen Spenderklappe angewiesen. Und diese ist leider wie im gesamten Bereich der Organspende eingeschränkt. Betroffene müssen sich daher unter Umständen auf eine längere Wartezeit auf eine passende Spenderklappe einstellen.
Vorteile der Ross-Operation
Der wesentliche Vorteil der Ross-Operation besteht darin, Kindern und jungen Erwachsenen bis zum etwa 55. Lebensjahr den ansonsten empfohlenen mechanischen Herzklappenersatz und die damit verbundene lebenslange Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten zu ersparen. Zudem (und im Gegensatz zu biologischen Herzklappen) haben die körpereigene Pulmonalklappe und der Homograft eine wesentlich bessere Langzeithaltbarkeit. All das führt dazu, dass die Patient:innen nach einer Ross-Operation ein weitgehend normales und aktives Leben führen können.
Ross-Operation in minimalinvasiver Technik: weltweit einzigartig
Als weltweit einzige Klinik führen wir am Robert Bosch Krankenhaus den technisch anspruchsvollen Eingriff überwiegend in minimalinvasiver Operationstechnik durch. Vorteil für die Patient:innen ist, dass wir das Brustbein nicht durchtrennen müssen, um an das Herz zu gelangen. Bei einer Operation am offenen Herzen ist das leider notwendig. Das minimalinvasive Vorgehen ist erheblich schonender für die Patient:innen und geht entsprechend mit weniger Schmerzen und einer schnelleren Erholung nach dem Eingriff einher.
Organspenden werden in Deutschland von der Deutschen Stiftung Organtransplantation koordiniert. Sie kümmert sich um den reibungslosen Ablauf und übergibt die Organe an die Krankenhäuser. Patient:innen, die eine Organspende benötigen, werden auf eine Warteliste gesetzt. Die Position auf der Warteliste ist abhängig von verschiedenen Faktoren wie Gesundheitszustand und Alter.