Kompetent und vernetzt
Molekulardiagnostisches Zentrum

Welche Krebstherapie ist langfristig erfolgreich? Häufig zeichnet sich erst nach einer monate- oder jahrelangen Behandlung ab, dass Patienten bei gleicher Diagnose auf Medikamente unterschiedlich ansprechen. Ein Grund hierfür liegt in der individuellen genetischen Veranlagung des einzelnen Patienten. Auch auf molekularer Ebene können klinisch identische Krebserkrankungen unterschiedlich ausgeprägt sein. Vor diesem Hintergrund hat in jüngster Zeit die so genannte personalisierte Medizin zunehmend an Bedeutung gewonnen. Deren Ziel ist es, jedem Patienten eine auf sein individuelles genetisches Profil und auf seinen individuellen Tumor angepasste medikamentöse Therapie zur Verfügung zu stellen.
Das Molekulardiagnostische Zentrum am Robert-Bosch-Krankenhaus bündelt die Expertisen, die für solche individualisierten Therapieentscheidungen notwendig sind. In dem Zentrum arbeiten die Abteilungen für Pathologie und Labormedizin des RBK mit dem Dr. Margarete Fischer-Bosch-Institut für Klinische Pharmakologie (IKP) zusammen, das seit mehr als 15 Jahren die Rolle erblicher Grundlagen für eine verbesserte Arzneimitteltherapie erforscht. Aufgabe des Zentrums ist es, molekulardiagnostische Tests bei Krebserkrankun-gen durchzuführen und auf deren Basis individuelle Therapieempfehlungen zu geben.
Flächendeckendes Angebot
Durch die Zusammenarbeit der Pathologen, Pharmakologen und Labormediziner am Robert-Bosch-Krankenhaus werden in dem neuen Zentrum fachliche Kompetenzen für die unterschiedlichsten Fragestellungen gebündelt. Vertreter des Molekulardiagnostischen Zentrums nehmen an den Tumorkonferenzen der interdisziplinären Krebszentren am RBK teil, in denen die Therapie jedes einzelnen Patienten individuell festgelegt wird. In diesem Rahmen fließen die Ergebnisse der molekularen Tumoruntersuchungen unmittelbar in die Therapiestrategie ein. Dieses Knowhow kommt damit unmittelbar den Patienten am RBK und seinen Standorten Klinik Schillerhöhe und Klinik Charlottenhaus zugute.
Anforderung durch niedergelassende Ärzte oder Krankenhausärzte
Darüber hinaus können molekulardiagnostische Untersuchungen auch von externen Partnern – zum Beispiel von niedergelassenen Ärzten oder Krankenhausärzten – angefordert werden. Im Großraum Stuttgart ist dieses Angebot bislang einzigartig. Erster Ansprechpartner für den Patienten ist damit weiterhin dessen behandelnder Arzt.
Einrichtungen des Molekulardiagnostischen Zentrums
- Abteilung für Pathologie, Chefarzt Prof. Dr. German Ott
- Abteilung für Labormedizin, Chefarzt Prof. Dr. med. Michael Torzewski
- Dr. Margarete Fischer-Bosch-Institut für Klinische Pharmakologie, Leiter Prof. Dr. Matthias Schwab
Wichtige Untersuchungen
- Thrombophiliediagnostik (Faktor V R506Q, Prothrombin G 20210A)
- Arzneimittelmetabolismus Phase I (CYP2D6)
- Arzneimittelmetabolismus Phase II (TPMT)
- Panelbasierte NGS-Analytik
- Translokations- bzw. Amplifikationsanalysen (z.B. Lymphom, Sarkom, Lungen CA)
- Einzelgentestung therapie- bzw. prognoserelevanter Gene
- Fragmentlängenanalysen (MSI, BCR, TCR)
- Liquid-biopsy (Resistenztestung)