Weaning-Zentrum
Therapie im Weaning-Zentrum

Die Therapie im Weaning-Zentrum folgt im Wesentlichen vier Grundsätzen:
Täglicher Wechsel von Phasen der Spontanatmung mit Phasen der Beatmung
Im Wechsel aus assistierter oder kontrollierter Beatmung, erfolgen täglich Phasen der Spontanatmung ohne Beatmungsgerät. Hierbei bewältigt die Atemmuskulatur die gesamte Atemarbeit und kann sich in den Phasen der Beatmung – im Sinne eines Trainingseffekts – erneut erholen. Die Spontanatemphasen werden kontinuierlich ausgedehnt und immer individuell an die Patientensituation angepasst.
Medizinische Interventionen, welche die Atemarbeit während der Spontanatemphasen minimieren
Da die Atemarbeit für die geschwächten Patienten während der Spontanatemphasen physisch wie psychisch anstrengend ist, wird versucht, diese durch bestimmte Maßnahmen zu minimieren. Dazu zählen beispielsweise:
- Trachealkanüle mit maximalem Innendurchmesser (geringer Atemwegswiderstand)
- Antiobstruktive Therapie bei Patienten mit COPD (Reduktion der Überblähung der Lunge, der Patient ist in der Lage vollständiger auszuatmen)
- Sekretmanagement, wie beispielsweise Inhalationstherapie und tracheales sowie bronchoskopisches Absaugen oder Einsatz einer mechanischen Hustenassistenz
Optimale Behandlung der Begleiterkrankungen
Zahlreiche Patienten leiden oftmals unter multiplen Begleiterkrankungen, wie Diabetes mellitus, erhöhtem Blutdruck, Nierenfunktionsstörungen oder Blutarmut.
Die entsprechenden Begleiterkrankungen werden nach internistischen Grundsätzen in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den jeweiligen Fachabteilungen behandelt, damit eine optimale und ganzheitliche Versorgung gewährleistet ist. Durch die Zusammenarbeit mit der Abteilung für Innere Medizin und Nephrologie des Robert-Bosch-Krankenhauses besteht für dialysepflichtige Patienten die Möglichkeit der Hämodialyse vor Ort.
Intensive physiotherapeutische Maßnahmen – Ohne Mobilisation kein Weaning
Auf der Weaning-Einheit ergänzen speziell in der Atemtherapie geschulte Physiotherapeuten das Therapie- und Behandlungsspektrum. In enger interdisziplinärer Zusammenarbeit werden Patienten zu jeder Zeit des Weaning-Prozesses kompetent physiotherapeutisch unterstützt.
Dies beinhaltet:
- Sekretmobilisierende Maßnahmen
- Inhalationstherapie
- Aktivieren des Zwerchfells
- Tägliche Mobilisation durch passives Bewegen der Extremitäten – um Gelenkversteifungen vorzubeugen – bis hin zum Training auf dem Fahrradergometer
Daneben werden spezielle physiotherapeutische Techniken, wie atmungserleichternde Ausgangsstellung, Kontaktatmung und Vibrationen in Drainagelagerungen, therapeutische Körperstellungen, Hustentechniken, Massagegriffe und reflektorische Atemtherapie eingesetzt.
Diese Maßnahmen werden täglich neu und individuell an den Zustand des Patienten angepasst. Auch am Wochenende wird die Physiotherapie durchgeführt.