Wirbelsäuleneinrichtung
Bandscheibenvorfall
Bis auf den ersten und zweiten Halswirbel sowie dem Kreuz- und Steißbeinwirbel befindet sich zwischen den Wirbelkörpern jeweils eine Bandscheibe. Diese besteht aus einem gallertartigem Kern und einem umgebenden Faserring. Der Gallertkern kann den Faserring durchbrechen – es kommt zum Bandscheibenvorfall, medizinisch Diskusprolaps genannt. Er tritt überwiegend im Bereich der Lendenwirbelsäule auf, vor allem zwischen dem vierten und fünften Lendenwirbel. Drückt dieser Vorfall auf einen Nerv, kann es zu Beschwerden kommen.
Ursachen
In vielen Fällen ist ein Bandscheibenvorfall durch genetische Veranlagung mitbedingt. Aber auch chronische Belastungen können einen Bandscheibenvorfall fördern.
Symptome
Viele Bandscheibenvorfälle sind asymptomatisch. Ein symptomatischer Bandscheibenvorfall geht im Bereich der Halswirbelsäule mit ausstrahlenden Schmerzen in die Arme, im Bereich der Lendenwirbelsäule mit ausstrahlenden Schmerzen in die Beine einher. Auch kann es zu einem Taubheitsgefühl im Bereich der Arme oder Beine sowie zu muskulären Schwächen kommen. In seltenen Fällen können auch Probleme der Blasen- und Mastdarmfunktion auftreten.
Diagnose
Um festzustellen, in welchem Ausmaß die Nerven durch den Bandscheibenvorfall beschädigt sind, führen wir eine ausführliche Untersuchung durch. Auch eine fachärztlich neurologische Mitbeurteilung inkl. Messung der Nervenleitgeschwindigkeit kann ggf. erforderlich werden.
Sollte durch die Untersuchung ein Bandscheibenvorfall als Beschwerdeursache vermutet werden, wir eine Magnetresonanztomographie zur bildgebenden Darstellung veranlasst.
In einigen Fällen sind noch weiterführende Untersuchungen wie Computertomographie oder Myelographie erforderlich.
Therapie
Bei vielen Patienten führen konservative Behandlungsmaßnahmen zur Besserung der Beschwerden. Unterstützend können Infiltrationen der Wirbelsäule zur Unterstützung der Schmerztherapie durchgeführt werden. Führt dies nicht zu einer zufriedenstellenden Beschwerdebesserung oder drohen bleibende Schäden der Nerven mit Gefühlsstörungen oder Lähmungserscheinungen kann ein operativer Eingriff erforderlich werden. Hierzu setzen wir in der Regel minimal invasive Methoden ein. Dabei wird unter dem Operationsmikroskop vorgefallenes Bandscheibengewebe schonend entfernt. Wir beraten Sie bezüglich den möglichen Therapieoptionen.