13. April 2018 |

Kunst im Krankenhaus

Seit 20 Jahren setzt das Robert-Bosch-Krankenhaus auf Kunst als begleitendes Element zur Unterstützung der Heilung. Anlässlich des 20-jährigen Kunstjubiläums widmen sich verschiedene öffentliche Veranstaltungen übers Jahr verteilt einzelnen Kunstprojekten – und ermöglichen Gespräche mit Künstlern und Einblicke in sonst nicht zugängliche Krankenhausbereiche.

Alles, was im Krankenhaus geschieht, soll der Heilung des Patienten dienen. In den Kliniken rückt immer mehr das Bewusstsein in den Vordergrund, dass für die Gesundung eines Menschen auch ein heilungsförderndes Umfeld notwendig ist. Neben einer guten medizinischen und pflegerischen Versorgung kann ein sinnlich ansprechendes Ambiente positiv zum Genesungsprozess beitragen. Architektur und Kunst kommen hierbei besondere Rollen zu. Im Robert-Bosch-Krankenhaus (RBK) finden sich seit 1998 zeitgenössische originale Kunstwerke, die teilweise auch interaktiv mit Mitarbeitern und Patienten entstanden sind. Über die Jahre wurden insgesamt 48 Kunstprojekte von 39 verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern realisiert. Von der Robert Bosch Stiftung initiiert hat sich die Kunst im Robert-Bosch-Krankenhaus innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte von einem Pilotprojekt zu einem in Qualität und Umfang in Deutschland einzigartigen Kunstkonzept entwickelt.

Das Kunstkonzept im RBK
„Wir verfolgen im Robert-Bosch-Krankenhaus ein besonderes Kunstkonzept. Das Ziel dieses Engagements ist es auch mit Hilfe zeitgenössischer Kunst ein gesundheitsförderndes Umfeld für Patienten, Mitarbeiter und Besucher zu schaffen“, erklärt Ullrich Hipp, Geschäftsführer des RBK. „Die eingeladenen Künstler entwickeln ihre Kunstwerke im Rahmen eines eingeschränkten Wettbewerbs speziell für einzelne Bereiche des Hauses, sowohl für öffentlich zugängliche Stationen, Wartebereiche und Durchgangsflure, als auch für zugangsbeschränkte Bereiche wie Patientenzimmer, Intensivstationen und Aufwachräume. Dabei werden nicht nur klassisch Bilder aufgehängt, sondern auch Wände und Decken bemalt oder mit fest installierten Reliefs gestaltet“, erläutert Isabel Grüner, Kunstbeauftragte am RBK. Für jeden Ort gibt es andere Kriterien, die sie vorab mit den Mitarbeitern der jeweiligen Bereiche erarbeitet. Grüner schlägt daraufhin Künstler vor, deren Werk entsprechende Anknüpfungspunkte bietet. Die Entwürfe der eingeladenen Künstler werden anschließend von einer Kunstkommission begutachtet und schließlich vom Krankenhausdirektorium für die Realisierung beauftragt. „Die Kunst im RBK ist individuell auf die architektonischen und funktionalen Vorgaben angepasst und berücksichtigt auch pflegerische Bedürfnisse. Besonders sinnfällig ist das in Intensivstationen und Aufwachräumen, in denen die Künstler flächendeckend Wände oder Decken gestalten. Mit diesem Ansatz – Kunst in alle Krankenhausbereiche zu integrieren – nimmt das RBK bundesweit eine Vorreiterrolle ein“, sagt Grüner.

Kunst-am-Bau-Projekte
Mit dem Bau der 1998 eröffneten Klinik für Geriatrische Rehabilitation starteten die Vorüberlegungen für das heutige Kunstkonzept und das RBK begann originale Bilder in Patientenzimmer und auf Stationsflure zu hängen. Als erstes Kunst-am-Bau-Projekt entstand 1999 das künstlerische Leitsystem „Türhüter“ des Stuttgarters Erwin Holl. Es hilft kognitiv eingeschränkten und visuell orientierten Patienten mit aus Holz geschnittenen Tier-, Baum oder Blumenmotiven bei der Orientierung auf der Station und beim Wiedererkennen ihrer Zimmer. Beim Ausstellungsprojekt „Rendevouz – Patienten begegnen Künstlern“ erstellten sechs Meisterschüler des international bekannten „Nagelkünstlers“ Günther Uecker gezielt Arbeiten im und für den Krankenhauskontext, worüber im Jahr 2000 ein Ausstellungskatalog erschienen ist.
In den folgenden Jahren entwickelten sich für die Kunst neue Aufgabenstellungen und Möglichkeiten im Haupthaus und seinen Erweiterungsbauten. Hier dominierten meist lange, gleichförmig weiße Flure. Wer zum ersten Mal als Patient, Besucher oder Mitarbeiter das RBK besucht, ist oft positiv überrascht auf seinem Weg durchs Haus immer wieder von angenehm farbig gestalteten Wandflächen begleitet zu werden. Nicht jedem erschließt sich dabei sofort, dass es sich um Kunstwerke handelt, so unaufdringlich fügen sie sich in die Architektur ein, hinterlassen oft unterbewusst einen angenehmen Eindruck und unterstützen bei der Orientierung im Haus. Auch in der Lungenfachklinik Klinik Schillerhöhe, einem Standort des RBK, setzt sich mittlerweile das Kunstkonzept fort.

Kunstspaziergang im April
Über das ganze Jubiläumsjahr 2018 verteilt bieten verschiedene Kunstveranstaltungen Patienten, Mitarbeitern und Besuchern die Möglichkeit, die Kunst im RBK kennen zu lernen und auch mit Künstlern ins Gespräch zu kommen. Führungen, Künstlergespräche und Werkbetrachtungen bringen Interessierten die Ansätze und Hintergründe einzelner Kunstprojekte näher. Ein Kunstspaziergang stellt am 17. April 2018 um 14 Uhr fünf künstlerische Ansätze im Erdgeschoss vor, die aus ehemals nüchternen Fluren und Wartebereichen Orte mit Aufenthaltsqualität und sinnlicher Anregung gemacht haben. Dazu gehören „Wortbilder“, die der Künstler Rupprecht Matthies von 2009 bis 2010 aus Worten von Mitarbeitern zum Thema „Leben und Heilung“ in deren jeweiliger Handschrift für alle Stockwerke komponiert hat. Ein weiterer Haltepunkt ist eine Wand- und Deckenmalerei von Renate Wolf, die in wechselnden Farben und mit scherenschnitthaften Tieren des Wassers und der Luft Patienten der Bereiche Endoskopie und Herzkatheter vom Wartebereich über den Flur bis zur Untersuchung begleitet. Die Raumgestaltung über zwei Stockwerke im Wartebereich eines anderen Gebäudeteils wird ebenfalls Teil des Rundgangs sein und im Mai bei einem After-Work Gespräch mit dem Künstler Wolfgang Flad im Mittelpunkt stehen.

Eine Übersicht aller Kunstveranstaltungen im Jubiläumsjahr finden Sie hier im Einladungsflyer.

Kunst im RBK von Rupprecht Matthies, Erwin Holl, Renate Wolf.

Quelle: Robert-Bosch-Krankenhaus
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