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Implementierungsforschung

Wie RCT-Evidenz in die Routineversorgung überführt werden kann, beschäftigt die Forschungsförderung zunehmend. In der Abteilung für Geriatrie des Robert Bosch Krankenhauses nimmt dies seit mehreren Jahren einen großen Raum ein. Beispiele sind die Einführung eines Sturzpräventionsprogramms in mehr als 1.500 Pflegeheimen oder die Etablierung einer großen Zahl spezifischer Bewegungsangebote für ältere Menschen im ländlichen Raum.

Ein weiteres Beispiel ist eine von unserer Abteilung entwickelte Beratungsmethode für belastete pflegende Angehörige, die mittlerweile in der Pflegeberatung nach §7a SGB XI zur Anwendung kommt. Die Implementierung der Programme erfolgt in Partnerschaft mit verschiedenen Kostenträgern.

Leitung

Forschungsleiter

Prof. Dr. med. Kilian Rapp

  • Facharzt für Innere Medizin
  • Zusatzbezeichnung Klinische Geriatrie
  • Epidemiologe (Master of Public Health)

Publikationen

Telefon 0711 8101-3101

kilian.rapp@rbk.de

Principal Investigator

Dr. rer. nat. Klaus Pfeiffer

  • Diplom-Psychologe

Publikationen:

Telefon 0711 8101-2232

klaus.pfeiffer@rbk.de

Projekte

Implementierungsforschung

In dieser Translationsstudie wird ein gestufter Beratungsansatz für hoch belastete pflegende Angehörige untersucht. Die Beratung besteht aus einer speziell für pflegende Angehörige erweiterten 3-monatigen Pflegeberatung (§7a SGB XI) und einer optionalen 6-monatigen telefonischen psychotherapeutischen Beratung. Das Projekt wird in Kooperation mit Pflegekassen und approbierten Psychotherapeuten durchgeführt.

Projektleitung

  • Dr. rer. nat. Klaus Pfeiffer
  • Prof. Dr. Gabriele Wilz (Friedrich Schiller Universität Jena)

Partner

  • Prof. Dr. Dietrich Rothenbacher (Universität Ulm)
  • Prof. Dr. Christian Ernst (Universität Hohenheim)
  • Prof. Dr. Thomas Heidenreich (Hochschule Esslingen)
  • AOK Baden-Württemberg
  • AOK Bayern

Für gebrechliche ältere Versicherte des Kostenträgers mit einem erhöhten Sturzrisiko sollen neue Angebote zur Verbesserung von Kraft und Balance im ambulanten Bereich geschaffen werden. Zum einen handelt es sich dabei um einen aufsuchenden Ansatz (Otago-Einzel), zum anderen um ein Trainingsangebot in der Gruppe (Otago-Gruppe). Zugangswege sind u. a. die Hausarztpraxis und die geriatrische Rehabilitation.

Das Programm wird ab 2020 in verschiedenen Regionen in Baden-Württemberg eingeführt werden. Mittelfristig ist eine Ausbreitung auf das ganze Bundesland geplant. Das Robert Bosch Krankenhaus in Stuttgart steht dabei für eine hohe wissenschaftliche Expertise, ist für das Schulungsprogramm und die Ausbildung der Therapeutinnen und Therapeuten zuständig und wird die Evaluation des Programms durchführen.

Osteoporose und osteoporotische Frakturen (OF) gehören in Deutschland zu den hauptsächlichen Ursachen für Behinderung und Verlust von Selbständigkeit. Im Forschungsnetz zu muskuloskelettalen Erkrankungen stellt sich das Verbundprojekt PROFinD2 diesem gesundheitspolitischen Problem.

Ziel von PROFinD2 ist es, in drei Arbeitspaketen mit insgesamt fünf Teilprojekten neue Ansätze in der Prävention, Akuttherapie und Rehabilitation osteoporotischer Frakturen (OF) zu implementieren und zu evaluieren. Populationen mit Nachteilen in der Versorgung, wie Frakturpatienten aus ländlichen Regionen oder mit kognitiven Einschränkungen, werden besonders berücksichtigt.

Teilprojekt 1

Ziel ist die Evaluation eines von einem Kostenträger initiierten Programms zur Reduktion von OF. Dabei sollen Versicherte darin unterstützt werden evidenzbasierte Leitlinien bezüglich Knochengesundheit und körperlicher Aktivität/Sturzprävention im Rahmen einer großen randomisierten Studie umzusetzen. Die Studie wird gesundheitsökonomisch evaluiert.

Verbundkoordination und Projektleitung Teilprojekt 1

  • Prof. Dr. med. Kilian Rapp    

Partner

  • Prof. Dr. med. Hans-Helmut König, MPH (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf)
  • Prof. Dr. med. Dietrich Rothenbacher (Universität Ulm)
  • Prof. Dr. med. Klaus Hauer (Agaplesion Bethanien Krankenhaus Heidelberg gGmbH)
  • Prof. Dr. Martina Schäufele, Dipl.-Psych. (Hochschule Mannheim)

Weblinks

PROFinD2
Trittsicher durchs Leben

In Kooperation mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Es wurden die langfristigen Wirkungen der Maßnahmen zur Sturzprävention untersucht, die die AOK zusammen mit dem Robert Bosch Krankenhaus in bayerischen Pflegeheimen umgesetzt hat.

In Zusammenarbeit mit der Universität Tübingen, AOK Baden-Württemberg, AOK Bayern und SVLFG.

Mit „ProblemLösen in der Pflegeberatung“ wurde ein sogenannter strukturierter Problemlöse-Ansatz, der weltweit bereits in der Beratung unterschiedlicher pflegender Zielgruppen zur Anwendung kommt, im Rahmen einer Implementierungs-studie für die Pflegeberatung nach § 7a SGB XI aufgegriffen. In der cluster-randomisierten Studie wurde die Wirksamkeit einer entsprechenden Weiterqualifikation für Pflegeberater überprüft.

Teilprojekt 3

Entwurf und Pilotierung einer populationsbasierten Intervention zur Reduktion osteoporotischer Frakturen. Aufgrund der Altersstruktur und -entwicklung ist in naher Zukunft mit einer massiven Zunahme osteoporotischer Frakturen zu rechnen. Wirkungsvolle Strategien zu deren Reduktion sind deshalb von hohem gesundheitspolitischem Interesse. Hierfür werden sowohl Hochrisikoansätze als auch populationsbezogene Maßnahmen benötigt. Ziel des Teilprojekt 3 war es, populationsbezogene Maßnahmen zur Reduktion von Frakturen zu entwerfen und zu implementieren. Das Programm richtete sich an höhere Altersgruppen und Personen mit Zugangsbarrieren.

In Kooperation mit der Universität Leipzig.

Das Präventionsprogramm für Pflegeheimbewohner beinhaltete ein evidenzbasiertes Trainingsprogramm, die Empfehlung zur Nutzung von Hüftprotektoren, Maßnahmen der Umgebungsanpassung sowie die Schulung von Mitarbeitern im Risikomanagement sturzgefährdeter Personen. Die Umsetzung des Programms wurde in allen ca. 1500 Pflegeheimen in Bayern angestrebt. Durch das Programm sollten hüftnahe Frakturen vermindert werden. Eine gesundheitsökonomische Evaluation wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Leipzig anhand der Routinedaten der AOK Bayern sowie zusätzlichen Erhebungen in den Pflegeheimen vorgenommen.