Krebsforschung am Onkologischen Zentrum und klinische Studien
Wissenschaftler:innen haben in den vergangenen Jahrzehnten Krebsbehandlungen in vielerlei Hinsicht präziser und wirksamer gemacht. Einzigartig in der Region Stuttgart, verzahnt der Bosch Health Campus, zu dem neben dem Robert Bosch Krankenhaus auch Forschungseinrichtungen zugehörig sind, medizinische Behandlung und Krebsforschung auf universitärem Niveau. So behandeln wir unsere Patientinnen und Patienten nicht nur nach dem neuesten Stand der Wissenschaft, unseren Patientinnen und Patienten kommen auch die Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in Form von verbesserten Medikamenten oder innovativen Therapieansätzen direkt zugute. Zugleich werden klinische Fragestellungen aus der Krebstherapie zurück in die Wissenschaft getragen.
Auch ist unser Onkologisches Zentrum in verschiedene Forschungsnetze, wie dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), eingebunden.
Ebenso besteht die Möglichkeit, an klinischen Studien teilzunehmen.
Das Dr. Margarete Fischer-Bosch Institut für Klinische Pharmakologie, eine Forschungseinrichtung des Bosch Health Campus, ist eines der renommiertesten Institute für Arzneimittelforschung in Deutschland.
Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit am Institut ist die Frage, welche individuellen Faktoren die Wirkung und Nebenwirkungen von Arzneimitteln bestimmen. Diese Ergebnisse sollen helfen, durch eine individualisierte Therapie für jede Patientin:jeden Patienten die optimale Behandlung zu finden. Schon heute eröffnet dies die Möglichkeit, bei einigen Tumorerkrankungen im Vorfeld durch genetische Tests zu untersuchen, ob die gewählten Medikamente auch die gewünschte Wirkung erzielen werden. Damit können Forschung und klinische Arbeit noch enger miteinander verknüpft werden.
Das Institut beschäftigt sich hauptsächlich mit der Erforschung von Bauchspeicheldrüsenkrebs, Darmkrebs und Lungenkrebs.
Ein Beispiel aus der Praxis ist die Einzelzellanalyse. Hier werden einzelne Tumorzellen untersucht, zum Beispiel hinsichtlich verschiedener Merkmale der Zellen, wie etwa ihrer Proteinstruktur und ihrer räumliche Lage im Tumor. Teilweise können auf diese Weise resistente Zellen identifiziert und so darauf geschlossen werden, ob sich eine Chemotherapie zur Behandlung eignet.
Translationale Forschung am Comprehensive Cancer Center Tübingen-Stuttgart
Voraussetzung für ein Onkologisches Spitzenzentrum wie dem Comprehensive Cancer Center Tübingen-Stuttgart, dem auch wir angehören, ist die enge Verzahnung von Patientenbehandlung und Forschung. Insgesamt wird dadurch die Brücke zwischen Grundlagenforschung und medizinischer Versorgung in Deutschland intensiviert. Damit wird nicht nur die Behandlung von Krebskranken verbessert, auch die Forschung kann durch diese Erkenntnisse weiter vorangetrieben werden.
Klinische Studien
Zugang zu innovativen Arzneimitteln und neuen Verfahren können Patient:innen im Rahmen von klinischen Studien angeboten werden. Diese Behandlungen werden durch speziell qualifizierte Mitarbeitende in einer interdisziplinären Studieneinheit durchgeführt. Selbstverständlich ist die Teilnahme für Patient:innen freiwillig. Falls eine passende Studie in Frage kommen sollte, erhalten die Betroffenen eine umfassende Aufklärung durch unsere Studienärzt:innen. Gemeinsam wird dann entschieden, ob Sie an der Studie teilnehmen möchten oder die konventionelle Therapie bevorzugen.
Nationales Krebsregister
Im nationalen Krebsregister fließen die Krankheitsdaten aller Krebskranken in Deutschland in anonymisierter Form ein und werden dann zu Forschungszwecken genutzt. Die Patient:innen können der Datenweitergabe selbstverständlich schriftlich widersprechen.