Leistungsspektrum des Darmzentrums
Strahlentherapie
Rektumkarzinome, insbesondere in der Nähe des natürlichen Darmausgangs, waren in der Vergangenheit oft nur durch komplette Mitentfernung des gesamten Schließmuskels zu behandeln. Damit war aber für die Patienten immer die Anlage eines dauerhaften künstlichen Darmausgangs verbunden.
Neoadjuvante Radiochemotherapie
Seit nunmehr zehn Jahren kommt im Robert-Bosch-Krankenhaus bei diesen Geschwüren und bei großen Enddarmtumoren, die oft keine günstige Prognose hatten, die neoadjuvante Radiochemotherapie zum Einsatz.
Es handelt sich dabei um eine Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie, die in den meisten Fällen den Tumor schrumpfen lässt und die Ausgangssituation für eine Operation verbessern kann.
Über sechs Wochen wird der Tumor ambulant durch lokale Bestrahlung und durch Chemotherapie vorbehandelt.
Eine Operation ist dennoch erforderlich, da allein der Pathologe nach kompletter Entfernung des befallenen Darmabschnitts und der dazugehörigen Lymphknoten entscheiden kann, inwieweit noch vitales Tumorgewebe existiert und ob im Lymphknoten Tumorzellen vorhanden sind.
Nach der neoadjuvanten Radiochemotherapie und einer zirka vier- bis sechswöchigen Erholungsphase schließt sich dann die eigentliche operative Entfernung der Krebsgeschwulst an.
Wie die bisher veröffentlichten Studien weltweit belegen, kann dieses aufwändige Therapiekonzept die Entstehung eines Lokalrezidivs und in Einzelfällen die Langzeitprognose verbessern.