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Demenz- und Delirmanagement

Multiprofessionell gestalten

Wenn ältere Menschen im Krankenhaus plötzlich ihre Angehörigen nicht mehr erkennen, sich seltsam verhalten oder verwirrt sind, könnte die Ursache in einem Delir liegen. 

Ein Delir ist eine akute Verwirrtheit mit plötzlich auftretenden Störungen des Bewusstseins, der Aufmerksamkeit, der Wahrnehmung, des Erinnerns und des Denkens. Auch die Psychomotorik kann betroffen sein. Der Verlauf ist wechselnd und kann von wenigen Tagen bis zu einigen Wochen andauern.

Ein Delir entwickelt sich häufig bei Betroffenen mit Demenz. Delir und Demenz sind unterschiedliche kognitive Störungen, die nicht immer einfach voneinander unterschieden werden können. Delir betrifft hauptsächlich die Aufmerksamkeit, Demenz vor allem das Gedächtnis.

Unterschieden wird zwischen einem hyperaktiven Delir (Ruhelosigkeit, gesteigerte Motorik, auffälliges Verhalten) und einem hypoaktiven Delir (Verlangsamung, reduzierte Aktivität, Teilnahmslosigkeit), sowie einer Mischform aus beiden Formen.

Die Ursachen für ein Delir können sowohl in der Person liegen – zum Beispiel vorbestehende Kognitionsdefizite, hohes Alter, kardiologische Vorerkrankungen, sensorische Defizite (z. B. Brille/Hörgerät fehlt), Substanzentzug (Alkohol, Medikamente) – als auch in Ereignissen wie Verletzungen oder nach einer Operation/Narkose, Entzündungen/Infektion, Medikamente, Reizüberflutung (viele Geräusche/Menschen auf einmal).

Delirprävention und Delirbehandlung

Die nicht-pharmakologischen Maßnahmen, also Maßnahmen ohne den Einsatz von Medikamenten, zur Delirprävention können vielfältig sein.

Kontakt zu vertrauten Personen, kognitive Stimulation (z. B. durch Unterhaltung neuester Geschehnisse, Neuigkeiten über Nachbarn oder Familienereignisse u. v. m.), Realitätsorientierung von Zeit und Raum (Uhr, Kalender) sowie Tagesstruktur herstellen.

Sehhilfen aufsetzen und/oder Hörhilfen einsetzen, vertraute Gegenstände/Fotos, Aromatherapie, beruhigende Musik, Lichtanpassung, Lärmreduktion

Frühmobilisation, Schmerzreduktion, ausgewogene Nahrungsaufnahme, stabiler Schlafrhythmus

In der Delirbehandlung ist neben den nicht-pharmakologischen Maßnahmen meist ergänzend auch eine pharmakologische Therapie (Medikamente) zu berücksichtigen.

Betreuung von Menschen mit Demenz

Ähnlich vielfältig sind auch Maßnahmen im Umgang mit Menschen mit Demenz.

Unsere geschulten Pflegeexpert:innen orientieren sich an den individuellen Bedürfnissen und Bedarfen der Patient:innen, um ihnen Orientierung und Sicherheit zu geben und den Klinikalltag so angenehm wie möglich zu gestalten. Eine abgestimmte Behandlung trägt dazu bei, dass herausforderndes Verhalten, Ängste oder Unruhe möglichst gemildert werden.

Als Angehörige unterstützen wir Sie gerne im Umgang mit Betroffenen und geben Tipps zum Besuch im Krankenhaus.

Wenden Sie sich dafür gerne an die Mitarbeitenden auf der Pflegestation.

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