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Osteoporose

Bei Osteoporose wird das Knochengewebe sukzessive abgebaut.

Dadurch werden die Knochen immer poröser und verlieren an Dichte und an Masse – der sogenannte Knochenschwund. Charakteristisch für Osteoporose ist eine erhöhte Knochenbrüchigkeit bereits bei nur geringer Krafteinwirkung.

In unserem zertifizierten Zentrum für Alterstraumatologie des Robert Bosch Krankenhauses behandeln wir ältere Menschen, die an Osteoporose leiden.

Unsere Knochen befinden sich ständig im Umbau, um sich wechselnden Anforderungen anpassen zu können. Dieser Knochenstoffwechsel kann durch verschiedenste Einflüsse gestört werden. So können unter anderem Bewegungsmangel und hormonbedingte Erkrankungen oder Medikamente bewirken, dass der Knochenaufbau gehemmt und/oder der Knochenabbau gefördert wird. Rauchen und hoher Alkoholkonsum können als Risikofaktoren ebenfalls die Entstehung einer Osteoporose begünstigen. Auch die Erbanlagen spielen eine Rolle, denn es gibt bei dieser Knochenerkrankung eine deutliche genetische Komponente.

Bei den meisten Patient:innen liegt eine sogenannte primäre Osteoporose vor. Sie kann bei Frauen nach den Wechseljahren durch den Abfall des Hormons Östrogen entstehen. Ein beschleunigter Knochenabbau im höheren Alter kann bei beiden Geschlechtern die Ursache sein.
Eine sekundäre Osteoporose ist Folge von anderen Erkrankungen oder arzneilichen Wirkstoffen, z. B. bei Kortisontherapien. Sie kann bereits bei jüngeren Patient:innen auftreten.

Zu Beginn haben die Betroffenen meist noch keine Beschwerden. Erst nach einer Weile treten erste Symptome wie Rücken- und Knieschmerzen auf, die jedoch oft nicht mit einer Osteoporose in Verbindung gebracht werden. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kommt es dann zu den charakteristischen vermehrten Knochenbrüchen, die oft Folge von Bagatellverletzungen sind. So kann bereits ein kleiner, harmloser Sturz einen Unterarmbruch nach sich ziehen. Auch spontane Knochenbrüche ohne erkennbaren Anlass sind möglich. Diese treten im fortgeschrittenen Stadium der Osteoporose vermehrt auf. Typisch sind hierbei hüftnahe Brüche wie eine Oberschenkelhalsfraktur, Brüche des Ober- und Unterarmes sowie der Wirbelkörper. Diese können zu Fehlstellungen sowie dauerhaften Veränderungen des Skeletts führen und äußern sich durch heftige, anhaltende Rückenschmerzen, Abnahme der Körpergröße und Bildung eines Rundrückens.

Untersuchungen bei Osteoporose

Genetische Faktoren haben einen großen Einfluss bei Osteoporose: Eine erbliche Veranlagung, Prädisposition genannt, beeinflusst Zeitpunkt und Schweregrad einer Osteoporose. Wird diese frühzeitig erkannt, lässt sich das persönliche Risiko durch Vermeidung zusätzlicher Risikofaktoren und den Einsatz prophylaktischer Maßnahmen senken. Zur Abklärung der genetischen Prädisposition führen wir deshalb umfassende genetische Analysen durch. Zu unserer Differentialdiagnostik gehören zudem Knochendichtemessungen, Knochenbiopsien, Röntgenaufnahmen sowie CT.

Behandlung einer Osteoporose

Die Behandlung zielt darauf ab, das Fortschreiten der Osteoporose aufzuhalten und das Frakturrisiko substantiell zu senken. Dazu kommen verschiedene Maßnahmen, auch miteinander kombiniert zum Einsatz.

Gemäß Leitlinien setzen wir moderne antiresorptive und knochenanabole Arzneimittel ein. Die antiresorptiven Medikamente reduzieren durch eine Hemmung oder Blockade der Knochenfresszellen, medizinisch Osteoklasten genannt, den weiteren Knochenabbau. Die am häufigsten angewendeten antiresorptiven Medikamente, als Tabletten, Injektion oder Infusion, sind die sogenannten Bisphosphonate. Knochenanabole Arzneimittel unterstützen durch eine Aktivierung der Knochenaufbauzellen, Osteoblasten genannt, den Aufbau von neuem Knochengewebe.

Mit physikalischen Behandlungsmaßnahmen wie etwa Physio- oder Elektrotherapie lassen sich durch die Osteoporose verursachte Beschwerden lindern sowie Bewegungsdefizite und Sturzrisiko verringern.

Brüche von Wirbelkörpern sind eine häufige Folge von Osteoporose. Ausgeprägte Frakturen erfordern häufig einen chirurgischen Eingriff, um den Wirbelkörper wiederaufzurichten und zu stabilisieren. Dabei wird der Wirbelkörper mit einer Hohlnadel aufgerichtet und anschließend mit Knochenzement gefüllt oder einem stabilisierenden Träger gestützt. Diese Operation führen wir in der Regel minimalinvasiv durch.

Mit Physiotherapie das Sturzrisiko senken

Da Patient:innen mit Osteoporose stärker anfällig für Frakturen sind, kommt der Sturzprophylaxe eine bedeutende Rolle zu. Hierzu bieten wir Kurse an, in denen die Betroffenen eine gezielte Schulung von Reaktion, Koordination und Gleichgewicht erhalten.

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Nephrologische Facharztsprechstunde
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und Prof. Dr. med. Jörg Latus

Montag – Freitag
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