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Weitere Gefäßerkrankungen

Endoleaks, Gefäßverletzungen, Gefäßmissbildungen, Gefäßtumoren

An den Gefäßen kann es zu verschiedenen Erkrankungen bzw. krankhaften Veränderungen und Verletzungen kommen. Meist handelt es sich um Durchblutungsstörungen in den Beinen, die oft in Folge einer Arteriosklerose (Arterienverkalkung) auftreten. Doch auch Endoleaks, Gefäßverletzungen oder-missbildungen sowie Tumoren an den Gefäßen kommen vor.

Am Robert Bosch Krankenhaus basiert die Behandlung von Gefäßerkrankungen auf der Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Fachbereiche, insbesondere der Abteilungen Kardiologie und Angiologie, Herz- und Gefäßchirurgie und Radiologie und Nuklearmedizin. Bei Gefäßtumoren können je nach Situation auch die Expert:innen der Onkologie hinzugezogen werden.

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Endoleaks

Aussackungen bzw. Erweiterungen der großen Gefäße (Aneurysmen) werden, wenn sie eine kritische Größe erreicht haben, häufig von innen mit einer Gefäßprothese überdeckt weden. Diese Gefäßprothese, auch Stent genannt, stützt das Gefäß von innen und verhindert so den mitunter lebensbedrohlichen Einriss des Gefäßes.

Wenn trotz der einliegenden Gefäßprothese weiter Blut in die Gefäßaussackung fließt, wird dies als Endoleak bezeichnet (englisch für: undichte Stelle von innen). Durch größere Endoleaks kann die Gefäßaussackung weiter an Größe zunehmen, so dass trotz bereits einliegender Gefäßprothese die Gefahr eines Einrisses des Gefäßes besteht.

Häufig ursächlich für ein Endoleak sind kleine körpereigene Blutgefäße um die Gefäßprothese, welche ihre Flussrichtung nach Einbringen der Gefäßprothese umkehren können. Hierdurch kann es zu Ansammlung von Blut um die Gefäßprothese kommen.

Ein Endoleak kann aber auch als Folge einer zuvor implantierten Gefäßprothese, die am oberen oder unteren Ende nicht vollständig abdichtet, auftreten, so dass weiter Blut an der Prothese vorbei in die Aussackung des Gefäßes fließen kann.

Endoleaks lassen sich in verschiedene Typen einteilen. Je nach Typ und Ausprägung kommen unterschiedliche Therapieverfahren zum Einsatz, um das Endoleak zu verschließen und damit ein Einreißen des Gefäßes zu verhindern.

Das Gefäß-Team am Robert Bosch Krankenhaus, bestehend aus Angiolog:innen und Gefäßchirurg:innen, bespricht gemeinsam jede Patientin:jeden Patienten und legt die individuell bestmögliche Therapie fest.


Einfache Endoleaks

Bei gering ausgeprägten und günstig gelegenen Endoleaks ist oftmals keine Behandlung notwendig.

Endoleaks werden dann behandlungsbedürftig, wenn sich im Rahmen von Kontrolluntersuchungen zeigt, dass die Gefäßaussackung über die Zeit zunimmt. In der Regel erfolgen die Kontrollen in gewissen zeitlichen Abständen durch bildgebende Untersuchungsverfahren wie Computertomografie (CT) oder auch Ultraschall, um Veränderungen des Endoleaks beurteilen zu können.


Schwerwiegende Endoleaks

Die komplizierteren Formen der Endoleaks übertragen einen hohen Druck auf die Wand der Aussackung im Blutgefäß und führen damit zu einem erhöhten Risiko, dass diese Wand einreißt. Folglich kann es zu akuten, schweren inneren Blutungen und Durchblutungsstörungen der Organe kommen, so dass eine rasche Therapie angezeigt ist.

Je nach Lokalisation und Größe kommen minimalinvasive Behandlungsmethoden mittels Kathetertechnik oder auch offene Operationen in Frage, das Endoleak zu verschließen.


Gefäßverletzungen

Bei Gefäßverletzungen ist zwischen einer kompletten und einer anteiligen Verletzung der Gefäßwand zu unterscheiden. Ist die gesamte Gefäßwand zerstört, kann es zu einer freien oder auch gedeckten Blutung aus einer Schlagader kommen. Werden nur einzelne Wandschichten der Schlagader verletzt, kann dies zu einem akuten Verschluss des Blutgefäßes führen.

Ursächlich für Gefäßverletzungen kann äußere Gewalteinwirkung wie beispielsweise Verletzungen durch Messer oder Unfälle sein. Diese lösen meist eine Blutung aus.

Weiter kann es bei schwerwiegender Überdehnung oder Verdrehung von Gelenken, wie zum Beispiel bei Stürzen, zu einer gleichzeitigen Überdehnung des Gefäßes mit Zerreißen einzelner Wandschichten und akutem Gefäßverschluss kommen.

Auch im Rahmen von medizinischen Eingriffen, wie Kathetereingriffen oder Operationen, können Blutgefäße verletzt werden. Die Folge können Blutungen oder Gefäßverschlüsse sein.

Je nach Art der Verletzung werden diese offen-chirurgisch oder durch ein kathetergestütztes Verfahren über die Blutgefäße behandelt.


Gefäßmissbildungen/gutartige Gefäßtumoren

Gefäßmissbildungen der Arterien und Venen sind selten und häufig angeboren. Eine bekannte Gefäßmissbildung sind die sogenannten Blutschwämme (Hämangiome), die auch als gutartige Gefäßtumoren definiert werden.

Zur Abklärung der vorliegenden Gefäßmissbildung sind eine Ultraschalluntersuchung, eine Computertomografie (CT) und/oder eine Kernspinuntersuchung (MRT) essentiell. Zusätzlich kann auch eine selektive Angiografie zur weiteren Therapieplanung notwendig sein.


Gefäßtumoren

Bösartige Tumoren der Gefäße sind sehr selten, können aber überall in den Gefäßen auftreten.

Glomustumoren sind eine Gruppe von Tumoren, die von einer Art Gefäßknäuel ausgehen (Glomus steht für Knäuel). Diese Tumoren können entweder von endokrinen (von Drüsen ausgehend, häufig hormonbildend) Zellen oder von Nervenzellen herrühren.

Ein Glomustumor kann unter anderem im Bereich der Aufzweigung der Halsschlagader vorkommen. Er ist meist gutartig, kann in wenigen Fällen aber auch gefährlich (bösartig) werden.

Betroffene mit einem Glomustumor im Bereich der Artera carotis (Halsschlagader) bemerken meist eine pulsierende Schwellung im Halsbereich und pulssynchrone Ohrgeräusche.

Diagnostisch kommen bildgebende Verfahren wie Ultraschalldiagnostik, Kernspintomografie (MRT) und/oder Computertomografie (CT) zum Einsatz.

Die Therapie der Wahl ist die Operation. Abhängig von Größe und Lokalisation des Tumors kann es erforderlich sein, den chirurgischen Eingriff mit einer sogenannten Embolisation zu kombinieren. Die Embolisation wird vor der OP durchgeführt. Dabei werden die tumorversorgenden Gefäße im Inneren des Tumors mittels Kathetertechnik verschlossen, in dem von außen durch den Hals ein flüssiges Embolisat verabreicht wird.

Bei der Operation selbst legen unsere Gefäßchirurg:innen die Halsschlagader über einen kleinen Schnitt am Hals frei und entfernen so den Tumor im Ganzen.

Der Tumor wird anschließend durch die Abteilung für Pathologie feingeweblich (histologisch) untersucht, um abschließend zu klären, ob es sich um einen gut- oder bösartigen Tumor handelt. Je nach Befund kann zusätzlich eine Chemotherapie sinnvoll sein.

Sprechstunden

Gefäßchirurgische Sprechstunde
nach Vereinbarung
Telefon 0711 8101-4027, -5670

Sprechstunde Kardiologie/Angiologie
nach Vereinbarung
Telefon 0711 8101-3456
kardio-ambulanz@rbk.de