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Verschiedene endoskopische Verfahren

Mit verschiedenen endoskopischen Verfahren können wir Untersuchungen an den Verdauungsorganen vornehmen und vielfach diese Untersuchung mit der Therapie koppeln.

Unsere Endoskopieeinheit am Robert Bosch Krankenhaus ist mit dem neusten Stand der Technik ausgerüstet und wir verfügen über viel Erfahrung. Jährlich nehmen wir über 11.000 Endoskopien vor.

Proktoskopie: Analspiegelung

Eine seltener durchgeführte Untersuchung ist die Spiegelung des Analkanals und des Enddarms bis zu einer Tiefe von etwa 20 Zentimetern. Eine Proktoskopie wird vor allem bei Hämorrhoiden zur Diagnostik, Therapie und Kontrolle durchgeführt. Weitere Indikationen sind Entzündungen im Bereich des Enddarms, der Mastdarmwand oder des Analkanals sowie Polypen im Analbereich.

Chromoendoskopie: Farbe zeigt mehr

Dabei wird die Schleimhaut des Dickdarms im Zuge der Koloskopie mit einem Kontrastfarbstoff eingefärbt. Möglich macht das ein winziger Spraykatheter an der Spitze des Endoskops. Dank dieser vollkommen ungefährlichen Kontrastfarbstoffe, meist kommt Indigokarmin oder Methylenblau zum Einsatz, können Polypen noch besser erkannt werden. Denn die Färbung lässt das Relief der Oberfläche der Darmschleimhaut plastisch erscheinen. Das sorgt für den wichtigen Unterschied: Veränderungen der Schleimhaut, sogenannte Läsionen, geben sich so jeweils anders zu erkennen. Umschriebene Läsionen mit klaren Grenzen sind ein Hinweis auf einen Polypen. Bei Läsionen ohne klare Grenzen handelt es sich meist um entzündliche Veränderungen. Verdächtige Areale können nun im nächsten Schritt mit dem Endoskop genauer besichtigt und entfernt werden.

NBI-Endoskopie: verschärfte Zielfahndung

Innovative Verfahren wie das Narrow Band Imaging, kurz NBI, ermöglichen uns inzwischen eine derart aussagekräftige Bildgebung, dass wir die Beurteilung von Krebsfrühformen im Gastrointestinaltrakt immer präziser vornehmen können.

Bei konventionellen endoskopischen Verfahren wird das Licht reflektiert, absorbiert und gestreut, sobald es auf das Gewebe trifft. Der NBI-Filter lässt hingegen nur die Spektralanteile des sichtbaren Lichts passieren, die durch die in der Schleimhaut befindlichen Blutgefäße absorbiert werden. Das Ergebnis: Die Kapillargefäße an der Oberfläche werden in Braun, tiefer gelegene venöse Gefäße in Türkis dargestellt.

Zoom-Endoskopie: Darmkrebsfrüherkennung auf höchstem Niveau

Durch eine digitale Verbesserung der Bildqualität und eine bis zu 150-fache Vergrößerung ermöglicht die Zoom-Endoskopie eine detailgenaue Betrachtung des untersuchten Schleimhautareals, ähnlich wie mit einem Mikroskop. Dadurch können die zahlreichen im Darm vorhandenen und häufig ähnlichen Veränderungen schon während der Untersuchung „rein optisch“ voneinander unterschieden werden.

Perkutane transhepatische Cholangiodrainage (PTCD)

Bei diesem bildgebenden Verfahren legen wir unter Durchleuchtungskontrolle perkutan, also durch die Haut hindurch, eine Drainage in die Gallenwege der Leber ein. Dann wird eine Punktionsnadel eingebracht, mit der sich die Gallenflüssigkeit nach außen und/oder innen ableiten lässt. Die Indikationen für eine PTCD sind Kompressionen oder Verstopfungen der Gallengänge durch beispielsweise Tumore oder Steine. Auch bei Verletzungen und Erweiterungen der Gallengänge, sogenannten Cholestasen, kommt dieses Verfahren zum Einsatz.

Endoskopische Rendezvous-Verfahren

In der Endoskopie werden Untersuchungen bzw. Eingriffe, bei denen verschiedene Verfahren miteinander kombiniert werden, auch Rendezvous-Verfahren genannt. Durch die Kombination moderner endoskopischer Verfahren ist es uns möglich, das Diagnose- und Behandlungsspektrum für unsere Patientinnen und Patienten zu erweitern.

  • Perkutan gesteuertes Rendezvous (PTCD-ERCP)
  • Endosonografisch gesteuertes internes Rendezvous (EUS-ERCP)

Perorale endoskopische Myotomie (POEM)

Die perorale endoskopische Myotomie, POEM, ist ein recht neues modernes Therapieverfahren zur Behandlung des Krankheitsbilds Achalasie, eine seltene Funktionsstörung der Muskulatur der Speiseröhre sowie des unteren Schliessmuskels, auf rein endoskopischem Weg.

Bei der POEM wird ein flexibles Endoskop über den Mund (peroral) in die Speiseröhre eingeführt, mit dem Ziel, den Schließmuskel in der unteren Speiseröhre zu durchtrennen. Über eine kleine Öffnung der Schleimhaut an der Speiseröhre wird ein Tunnel von der Speiseröhre bis zum Magen gelegt, um so die erkrankte Muskulatur schrittweise zu spalten (Myotomie). Mittels endoskopisch platzierten Clips wird die Schleimhauteröffnung anschließend wieder verschlossen.

Den Eingriff führen wir unter Vollnarkose durch.

Vorteil dieses Verfahrens ist die einmalige Anwendung und die geringe Invasivität. Schnitte von außen sind nicht sichtbar und das Risiko eines Rückflusses von Speisebrei in Richtung Mund ist wesentlich geringer im Vergleich zu anderen Verfahren.

Weitere Interventionen im Magen-Darm-Trakt

  • sämtliche endoskopische Klippverfahren (TTS-Klipps, OTS-Klipps)
  • sämtliche Blutstillungstechniken einschließlich OTSC, APC, Hämostasepulver
  • Behandlung von Krampfadern der Speiseröhre (Ösophagusvarizen)
  • Behandlung von Stenosen mit Dilatation und Bougierung sowie ggf. Metallstent-Einlage
  • Mucomyotomie bei Zenker-Divertikel (Divertikelspaltung)
  • Endoskopische Vollwandresektionen
  • Anlage von perkutanen Ernährungssonden / PEG, PEJ

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Telefon 0711 8101-3209