Katheter-Reparatur der Mitralklappe (MitraClipTM)
Bei der katheterbasierten Reparatur der Mitralklappe verschließt bei vorliegender Mitralklappeninsuffizienz ein Clip die undichte Herzklappe. Diese innovative Herzklappentherapie namens MitraClipTM hat einen enormen Stellenwert in der Behandlung der Mitralklappeninsuffizienz erlangt.
Denn es ist eine schonende und effiziente alternative Methode der Wahl zur herkömmlichen chirurgischen Behandlung der undichten Herzklappe, die bei vielen Patientinnen und Patienten zu riskant ist (zum Beispiel wegen des Alters oder Begleiterkrankungen).
Wir sind das erste Mitralklappenzentrum in Baden-Württemberg
Expertise mit der Katheter-Reparatur der Mitralklappe (MitraClipTM) gibt es am Robert Bosch Krankenhaus seit 2010. Das Herzzentrum des Robert Bosch Krankenhauses gehört mit mehr als 150 Eingriffen dieser Art pro Jahr zu den erfahrensten Kliniken in Deutschland.
Unser Zentrum ist seit 2020 von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK) als erstes Mitralklappenzentrum in Baden-Württemberg erfolgreich zertifiziert.
Wenn die Mitralklappe versagt
Das Herz besitzt vier Klappen; eine davon ist die Mitralklappe. Mit ihren beiden Segeln sorgt sie dafür, dass das Blut aus der linken Herzkammer nicht in den linken Vorhof zurückfließt. Schließt die Mitralklappe nicht vollständig, gelangt das Blut über die linke Vorkammer des Herzens zurück in die Lunge. Solange das nur in einem geringen Ausmaß erfolgt, kann das Herz damit fertig werden. Je undichter die Klappe jedoch wird, desto schwieriger und entsprechend gefährlicher wird es: Der Herzmuskel muss erheblich mehr arbeiten, was ihn auf Dauer schädigt. Dann liegt eine Mitralklappeninsuffizienz vor.
Die Folgen sind Herzrhythmusstörungen, Atemnot, rasche Erschöpfung, Wassereinlagerungen sowie eingeschränkte Belastbarkeit. Damit werden die Lebensqualität und leider auch die Lebenserwartung der Betroffenen herabgesetzt.
MitraClipTM: die schonende Alternative zur Operation
Eine deutliche schonendere Behandlungsmethode und somit eine willkommene Alternative zu der herkömmlichen Operation ist der MitraClipTM. Dabei werden die beiden Segel der Mitralklappe mit einem Clip eingefangen und geschlossen – daher der Name dieses minimalinvasiven Verfahrens. Es erfordert keine operative Eröffnung des Brustkorbs und keinen Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine, da der Clip am schlagenden Herzen eingesetzt wird. Auch wird kein Kontrastmittel benötigt und somit die Nierenfunktion ebenfalls geschont. Der MitraClipTM eignet sich für alle Patientinnen und Patienten, die aufgrund ihres Risikoprofils (des fortgeschrittenen Alters und weiterer Erkrankungen) nicht operabel sind und eine passende Anatomie haben.
So läuft die MitraClipTM-Behandlung ab
Mit Hilfe eines Katheters wird der Clip über eine Leistenvene in den rechten Vorhof des Herzens eingebracht. Durch eine Punktion der Vorhofscheidewand gelangt der Clip dann in den linken Herzvorhof.
Im linken Vorhof angekommen, wird der MitraClipTM dann unter Kontrolle von Röntgenaufnahmen und Ultraschall an seinen Einsatzort gebracht: An die Stelle, an der beide Segel der Mitralklappe erfasst und in ihrer Mitte verbunden werden. Gelingt dies, ist die Klappe nun wieder dicht und der gestresste Herzmuskel kann beginnen, sich zu erholen.
Der Katheter wird aus dem Herzen entfernt und die Behandlung ist abgeschlossen. Nun kommen die Patient:innen bis zum nächsten Morgen auf die Überwachungsstation und können dann bereits wieder aufstehen. Nach wenigen Tagen können sie dann in aller Regel nach Hause entlassen werden.