Allgemein- und Viszeralchirurgie
Peritonealkarzinose
Die Behandlung von Bauchfellkrebs ist unserer Abteilung seit langem ein besonderes Anliegen. Das Bauchfell kann in seltenen Fällen selbst von Krebs befallen sein und ist häufiger Ort für Absiedlungen von Tumoren anderer Bauchorgane. Die Therapie von Tumoren am Bauchfell ist immer kompliziert, insbesondere weil Chemotherapien Bauchfellabsiedlungen nicht immer gut über die Blutbahn erreichen können. In unserer Abteilung können wir Ihnen deshalb zusätzlich die operative Therapie mit anschließender lokaler Chemotherapie der Bauchhöhle (sogenannte Zytoreduktion und hypertherme Chemotherapie (HIPEC)) anbieten. Dieses - in vielen Studien als effektiv erwiesene - Konzept beruht auf der Annahme, dass man nach Entfernung von sichtbaren Tumoranteilen freie Tumorzellen mittels erhitzter Chemotherapie im Bauchraum zerstören kann.
Bei fortgeschrittenem Karzinombefall im Bauchfell bieten wir neben der HIPEC auch die PIPAC (pressurized intraperitoneal aerosol chemotherapy) an. Hierbei wird im Rahmen eines minimalinvasiven Eingriffes ohne Entfernung von Tumorherden eine vernebelte Chemotherapielösung in den Bauch eingebracht, welche durch den bei laparoskopischen Eingriffen üblichen herrschenden Druck tief in das Gewebe eindringen kann.
Ob dieses Therapiekonzept für Sie in Frage kommt, können wir in Rücksprache mit Ihrem Onkologen bzw. den onkologischen Kollegen in unserem Haus am besten in unserer Spezialsprechstunde beantworten. Hier stehen Ihnen Prof. Dr. Marc-H. Dahlke und seine Oberärzte zur Verfügung:
Team der Sprechstunde Peritonealkarzinose

Das Robert-Bosch-Krankenhaus verfügt als eines der ersten Krankenhäuser Deutschlands, das diese Therapieform eingeführt hat, über entsprechende Erfahrung in allen beteiligten Fachdisziplinen. Eine solche Erfahrung ist essentiell um das Verfahren sicher und effektiv anzubieten. Unser Team hat auch wissenschaftlich zur Weiterentwicklung der Technik beigetragen und beschäftigt sich in aktuellen Forschungsprojekten mit Bauchfellkrebs, um die Therapie in Zukunft noch weiter zu verbessern.
Forschung
Über die Routineversorgung hinaus beschäftigen wir uns auch wissenschaftlich mit der Peritonealkarzinose. Mehrere hochkompetitive Forschungsprojekte laufen in Zusammenarbeit mit dem Dr. Margarete Fischer-Bosch-Institut für Klinische Pharmakologie (IKP). Dabei stehen die Zusammenhänge um die Entstehung einer Peritonealkarzinose und eine daraus abgeleitete optimale Therapie im Vordergrund unseres wissenschaftlichen Interesses.