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Sonstige gynäkologische Tumoren

Tumore können sich auch an der Vulva und der Vagina bilden. Vulva- und Vaginalkrebs zählen zu den seltenen Krebserkrankungen bei Frauen.

Laut Angaben des Robert Koch-Instituts erkranken jährlich etwa 3.500 Frauen an einer Krebserkrankung der äußeren Scheide (Vulva), zu der Schamlippen, Venushügel und Klitoris gehören. Das Erkrankungsrisiko steigt allgemein mit dem Alter, im Durchschnitt sind die Betroffenen 73 Jahre alt, wenn sie die Diagnose erhalten.

Wir behandeln unsere Patient:innen im zertifizierten Gynäkologischen Krebszentrum am Robert Bosch Krankenhaus. Die verschiedenen Expert:innen aus Gynäkologie, Onkologie, Strahlentherapie und weiteren arbeiten dort eng zusammen, um für Sie die optimale Therapie zu erstellen.

Eine Ursache für Vulva- und Vaginakrebs ist die Infektion mit dem humanen Papillomvirus (HPV). Diese Viren werden beim Geschlechtsverkehr übertragen und können neben den Krebsvorstufen auch Feigwarzen auslösen. Bei den jährlichen Vorsorgeuntersuchungen bei der niedergelassenen Gynäkologin:beim niedergelassenen Gynäkologen wird ein sogenannter Pap-Abstrich genommen, welcher im Labor auf Zellveränderungen hin untersucht wird. Vorstufen von Krebs können sehr gut behandelt werden. Die Heilungsrate liegt bei fast 100 Prozent.

Betroffene spüren Juckreiz oder Schmerzen, haben blutigen Ausfluss oder kleine Verhärtungen, die an Warzen oder Pickel erinnern. Häufig rufen die Geschwüre aber erst Beschwerden hervor, wenn sie sichtbar sind.

Untersuchungen bei Vulva- und Vaginalkrebs

Vulva- und Vaginalkarzinome werden meist bei einer gynäkologischen Untersuchung bei der niedergelassenen Frauenärztin:beim niedergelassenen Frauenarzt festgestellt. In unserer Sprechstunde untersuchen wir die Patient:in dann erneut und entnehmen eine Gewebeprobe. Dies geschieht mittels Stanz- oder Knipsbiopsie. Die Gewebeprobe wird anschließend auf Krebszellen untersucht. Bestätigt sich die Diagnose, erfolgt die Bestimmung der Tumorgröße. Hierfür nehmen wir eine Ultraschalluntersuchung vor. Dank der technischen Ausstattung mit einem Volumensonografiegerät, auch 3D-Ultraschall, können wir dreidimensionale Volumendarstellungen der Vagina anfertigen. Diese Aufnahmen helfen uns die Größe und Ausdehnung des Geschwürs zu bestimmen. Weitere bildgebenden Verfahren geben uns Aufschluss, ob der Krebs in andere Organe gestreut hat und ob die Lymphknoten befallen sind.

Behandlung von Vulva- oder Vaginalkrebs

Beide Tumorkrankheiten behandeln unsere erfahrenen Ärzt:innen der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe operativ. Bei den operativen Eingriffen entfernen wir den Tumor mit einem sogenannten Sicherheitsabstand zum gesunden Gewebe. So stellen wir sicher, dass keine Tumorreste im Körper verbleiben. Bei größeren Tumoren muss in seltenen Fällen mehr Gewebe an Vulva und Vagina entfernt werden. Vorab besprechen wir mit Ihnen, wie umfangreich die OP sein muss, um die Chancen auf Heilung zu nutzen. 

Nach der Entfernung größerer Gewebeteile, ist es möglich mit Hilfe der plastischen Chirurgie diese zu rekonstruieren. Diese Rekonstruktion ist dann Teil des Behandlungsplans. Hierbei arbeiten die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe und die Abteilung für Plastische Chirurgie des Robert Bosch Krankenhauses eng zusammen.

Chemo- und Strahlentherapie gegen Krebs an Vulva und Vagina

Neben der Operation erhalten unsere Patient:innen eine Chemo- und/oder Strahlentherapie, um verbliebene Tumorzellen abzutöten und bereits vorhandene Metastasen (Tumorabsiedlungen) zu entfernen. In Einzelfällen kann auch eine intraoperative Chemotherapie erfolgen. Bereits während der OP wird die Tumorumgebung mit einem Chemotherapie-Medikament, einem sogenannten Zytostatikum, umspült. So behandeln wir winzig kleine Tumorteile, die trotz vollständiger Entfernung des Tumors zurückbleiben können.

Die Abteilung für Onkologie, Hämatologie und Palliativmedizin des Robert Bosch Krankenhauses ist sehr erfahren in der medikamentösen Therapie.

Alle Behandlungen erfolgen im Rahmens unsers zertifizierten Gynäkologischen Krebszentrums. Wir behandeln unsere Patient:innen auf dem neusten Stand der Forschung.

Nachsorge bei gynäkologischen Tumoren

In den ersten drei Jahren nach der Krebstherapie sehen wir unsere Patientinnen vierteljährlich zur Kontrolluntersuchung, später dann halbjährlich und ab dem sechsten Jahr nach Abschluss der Therapie noch jährlich.


Pflege, Beratung und Unterstützung bei gynäkologischen Tumoren

Patient:innen mit bösartigen gynäkologischen Erkrankungen bedürfen psychischer Begleitung und Unterstützung. Die Betreuung durch Pflegefachpersonen umfasst dementsprechend nicht nur die Versorgung nach einer Operation oder während einer Chemotherapie, sondern auch seelische Unterstützung, Einbindung der Angehörigen und systematische Beratung.

Eine Krebserkrankung verändert das gesamte Leben. Onkologische Pflegefachpersonen helfen dabei, die Erkrankung und mögliche Nebenwirkungen der Behandlung besser zu bewältigen.

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Die Diagnose eines gynäkologischen Tumors ist für unsere Patient:innen, ihre Angehörigen und Freunde eine enorme psychische Belastung. Speziell ausgebildete Psychoonkolog:innen geben Ihnen Bewältigungsstrategien an die Hand, um auch mit schwerwiegenden Diagnosen umzugehen und stehen für Gespräche bereit. Zudem behandeln wir psychologische Begleiterkrankungen wie Angsterkrankungen oder Depressionen. Ergänzende Angebote wie Kunst- und Musiktherapie helfen vielen Betroffenen mit ihren Gefühlen umzugehen.

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Patient:innen, die sich noch im Berufsleben befinden, werden bei der Diagnose Krebs oft vor besondere Herausforderungen gestellt: Ihnen steht nicht nur eine lange, oft kräftezehrende, Therapie bevor. Auch die berufliche Entwicklung ist gefährdet, es bestehen finanzielle Belastungen, die Krankheit ist oft auch eine Herausforderung für die Beziehung zu Partner und Kindern. Hier setzt das Beratungsangebot „LINA“ an. Das Robert Bosch Krankenhaus steht Betroffenen und ihren Familien bei psychologischen, emotionalen und sozialrechtlichen Fragen zur Seite.

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Selbsthilfegruppen können wichtige Ansprechpersonen nach der Diagnose einer Erkrankung sein. Die Frauenselbsthilfe Krebs in Stuttgart hilft, informiert und begleitet krebskranke Frauen und Männer und deren Angehörige.

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Das Robert Bosch Krankenhaus bietet auch integrative Versorgungskonzepte im Rahmen des stationären Aufenthaltes und der Nachbehandlung an, in Kooperation mit der Abteilung für Naturheilkunde und Integrative Medizin. In Ergänzung oder zur Unterstützung der Therapie können unsere Patient:innen naturheilkundliche Behandlungen wie die Misteltherapie in Anspruch nehmen. Viele Patient:in berichten zudem von der positiven Wirkung von Akupunktur bei Übelkeit oder Schmerzen.

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Die Krankenhausseelsorge unterstützt Sie und mit Ihnen können Sie über Ihre Ängste und Sorgen austauschen. Die seelsorgerische Begleitung ist konfessionsunabhängig. Auch für Angehörige von Krebspatient:innen sind unsere Seelsorger:innen da.

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Chemo- und Strahlentherapie können zu Haarausfall und Veränderungen der Haut führen. Für mehr Wohlbefinden bieten wir Kurse zu Schminktechniken und Kopfschmuck- und Perückenberatung.

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Klinische Studien

Damit wir unseren Patientinnen mit gynäkologischen Tumoren neue und erfolgversprechende Therapien ermöglichen können, nimmt das Robert Bosch Krankenhaus an verschiedenen internationalen klinischen Studien teil.

Selbstverständlich ist die Teilnahme für Patient:innen freiwillig. Falls eine passende Studie in Frage kommen sollte, erhalten die Betroffenen eine umfassende Aufklärung durch unsere Studieneinheit. Gemeinsam wird dann entschieden, ob teilgenommen oder die konventionelle Therapie bevorzugt wird.

Gynäkologisches Krebszentrum

Unser interdisziplinäres Zentrum bündelt das Know-how unterschiedlicher medizinischer Experten – für eine optimale Versorgung unserer Patienten mit gynäkologischen Tumoren.

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Sprechstunden

Gynäkoonkologische Sprechstunde
Mittwoch – Freitag ab 8 Uhr
Termine nach Vereinbarung
Telefon 0711 8101-3520

Hotline für Patient:innen
Montag – Freitag, 8 – 15:30 Uhr
Telefon 0711 8101-3520