Lungenzentrum
Bronchoskopie
Die Luftröhre, durch die wir atmen, verästelt sich in der Lunge. Diese Äste, die als Bronchien bezeichnet werden, sind von einer zarten Schleimhaut ausgekleidet.
Die meisten Lungentumoren gehen von dieser Schleimhaut aus, daher sprechen Ärzte mitunter auch von einem Bronchialkarzinom, wenn eine Lungenkrebserkrankung vorliegt. Die Schleimhaut der Luftröhre und der zentralen Bronchien kann mit einem Bronchoskop betrachtet werden. Dabei handelt es sich um ein schlauchartiges Instrument mit einer Optik, das durch den Mund eingeführt wird. Der Arzt kann bei dieser Untersuchung auch Gewebeproben entnehmen.
Die in den 60er Jahren von einem japanischen Lungenchirurgen entwickelte Bronchoskopie mit einer flexiblen Optik wurde bereits 1971 in der ehemaligen Klinik Schillerhöhe, heute RBK Lungenzentrum Stuttgart, als einer der ersten Kliniken in Europa eingesetzt.
Im Lungenzentrum werden heute jährlich mehr als 3000 Bronchoskopien durchgeführt. Die schmerzlose Untersuchung führt manchmal zu einem Hustenreiz. Ihr Arzt bespricht mit Ihnen, ob eine örtliche Betäubung oder eine leichte Narkose erfolgen soll.
Spezielle Untersuchungs- und Therapieverfahren
Ergänzt durch eine Mini-Ultraschallsonde kann man im Rahmen der Bronchoskopie auch gezielt Proben aus Lymphknoten entnehmen, die neben der Luftröhre oder den Bronchien liegen. Auch Blutungen aus der Lunge können mit bronchoskopischer Technik gestillt werden.
Um verengendes Tumorgewebe aus der Bronchienlichtung zu entfernen und die Bronchien damit wieder durchgängig zu machen, setzt der Arzt Laser- oder Vereisungssonden ein. Bei Verengungen der Luftröhre oder der Bronchien durch Tumorgewebe werden auch Stents, kleine Gittergerüste in Röhrenform, eingelegt, die die Luft wieder einströmen lassen. Bei der Autofluoreszenzbronchoskopie können mit Licht spezieller Wellenlänge frühe Stadien potenziell bösartiger Veränderungen der Bronchialschleimhaut erkannt werden.