Radiologie und Nuklearmedizin
Radiojodtherapie

Für die Funktion des menschlichen Organismus sind Schilddrüsenhormone unentbehrlich. Sie beeinflussen das Herz-Kreislauf-System, den Energiestoffwechsel und auch die Psyche. Zu wenig oder zu viele Schilddrüsenhormone führen deshalb zu entsprechenden Störungen.
Gutartige Schilddrüsenerkrankungen sind in Deutschland häufig. Die medikamentöse Therapie kann die Ursache dieser Erkrankung nicht beheben. Dies gelingt nur durch die operative Entfernung der entsprechenden Schilddrüsenanteile oder durch die Radiojod-Therapie. Für beide Behandlungsmethoden gibt es klare Indikationen.
Bei den vergleichsweise seltenen Schilddrüsenkarzinomen ist die Radiojodbehandlung nach der Operation essentieller Bestandteil der Therapie.
Die modernisierte und erweiterte radiologische und nuklearmedizinische Abteilung am Robert-Bosch-Krankenhaus bietet beste medizin- und sicherheitstechnische Voraussetzungen für eine effektive Radiojod-Therapie.
Therapie
Die Radiojod-Therapie wird seit etwa 40 Jahren angewendet. Sie ist nebenwirkungsfrei und kann gezielt die hyperaktiven Schilddrüsenanteile behandeln.
Zum Einsatz kommt hierbei eine radioaktive Form des Jods. Dieses wird in einer kleinen Kapsel aufgenommen und zu den überaktiven Anteilen der Schilddrüse oder in das verbliebene Restgewebe nach einer chirurgischen Entfernung der Schilddrüse transportiert.
Das dort nicht aufgenommene Jod wird mit dem Urin und über den Darm ausgeschieden. In den betroffenen Schilddrüsenanteilen zerstört das Jod die dort befindlichen Zellen. Durch den physikalischen Zerfall des Jods verliert dieses in den nächsten Tagen seine Radioaktivität und geht in eine stabile Verbindung über.
Unterbringung
Ein Teil der Strahlung (Gammakomponente) besitzt eine längere Reichweite. Nach den in Deutschland geltenden Strahlenschutzverordnungen kann deshalb die Therapie nur während eines stationären Aufenthaltes in einem speziell ausgestatteten Patientenzimmer erfolgen.
Die Zimmer auf der Station 1 LN sind modern und hell eingerichtet. Jedes Patientenbett verfügt über ein eigenes Multimedia-Terminal, mit dem sie fernsehen, telefonieren oder das Internet nutzen können. Darüber hinaus steht Ihnen ein stationseigener Dachgarten zur Verfügung.
Aufenthalt
Die Aufenthaltsdauer auf der Therapiestation beträgt je nach verwendeter Strahlenmenge durchschnittlich fünf Tage.
Sie dürfen während dieser Zeit die Station nicht verlassen und können auch von Ihren Angehörigen oder Freunden, zu deren Sicherheit, nicht besucht werden.
Kontakt
Tanja Czerwinski
Leitung Station 1LN
Telefon 0711/8101-3230
1ln @ rbk.de